Benedikt Geppert 1882 - 1943

Geboren 21.1.1882
Gestorben 20.5.1943 in Mauthausen

Biografie

Benedikt Geppert ist am 21. Januar 1882 in Kürzell als Sohn des Landwirts Benedikt Geppert und der Magdalena geb. Kopf geboren. Beim Geburtseintrag im Geburtsbuch Kürzell des Standesamtes Meißenheim-Kürzell ist als Randnotiz „gestorben 1943 in Mauthausen“ eingetragen. Weitere Hinweise sind im Ortssippenbuch Assamstadt1 im heutigen Main-Tauber-Kreis zu finden. Er wurde Bierbrauer und zog nach Assamstadt wo er das Gasthaus zum Schwanen mit eigenem Bierkeller betrieb. In Assamstadt heiratete er 1909 und hatte vier Kinder, von denen drei früh starben. 1926 ging er eine zweite Ehe ein, die später geschieden wurde. Der Grund seiner Inhaftierung konnte nicht ermittelt werden. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen kann folgende Informationen nennen:

"Den vorliegenden Dokumenten zufolge wurde er am 4. März 1943 in das KZ Mauthausen eingeliefert. Herr Geppert wurde laut Häftlingszugangsbuch der politischen Abteilung als Häftling der Kategorie „SVDR“ („Sicherheitsverwahrung Deutsches Reich“) eingestuft. Dies waren Justizhäftlinge, die auf Grundlage einer Vereinbarung zwischen Reichsführer-SS Himmler und Justizminister Thierack im September 1942 in das KZ Mauthausen eingeliefert wurden. Mehrere Tausend von ihnen kamen innerhalb kürzester Zeit zu Tode. Dem Eintrag im Totenbuch zufolge ist Herr Geppert im „SL“ („Sanitätslager“) gestorben. Dabei handelte es sich um einen Lagerteil außerhalb der Lagermauern, zur Unterbringung von kranken Häftlingen. Während im sogenannten Krankenrevier zumindest rudimentäre medizinische Versorgung gegeben war, handelte es sich beim Sanitätslager um kaum mehr als eine Einrichtung zur Auslagerung des Sterbens. Es gab kaum medizinische Versorgung, was zu einer immens hohen Todesrate im Sanitätslager führte. Man kann davon ausgehen, dass kaum Häftlinge, die nicht durch die Befreiung des Lagers im Mai 1945 gerettet wurden, lebend aus dem Sanitätslager zurückkamen. Neben der nicht vorhandenen Versorgung wurden die Häftlinge des Sanitätslagers auch immer wieder Opfer von „Selektionen“. Die Schwächsten wurden zu Beginn etwa durch Herzinjektionen, später durch Vergasung entweder in der Gaskammer des KZ Mauthausen oder in der ehemaligen „Euthanasieanstalt“ im Schloss Hartheim ermordet."

Klaus Siefert

 

Quellen: 

Burkhart Oertel: Ortsfamilienbuch Assamstadt, Nr. 535 u. Nr. 536, 1986

E-Mail von Mag. Peter Egger (KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Wien) vom 28.02.2017

Position im Raum