Anton Baumann 1901 - 1944
Geboren 17.10.1901 in Ippenried, Bodnegg
Gestorben 2.5.1944 in Ebensee
Biografie
In der Krankenakte zu Anton Baumann im Staatsarchiv Sigmaringen ist vermerkt, dass Baumann 1916 einen Sturz auf den Kopf erlitt und mit 16 Jahren zur Zwangserziehung in das Konradihaus Schelklingen kam. Am 18. September 1934 wurde er, nach einem Gefängnisaufenthalt in Hohenasperg, in die Heil- und Pflegeanstalt Weissenau aufgenommen. Am 19. Februar 1936 erfolgte seine Zwangssterilisation. Am 16. August 1937 schrieb Baumann einen Brief an die Fürsorgebehörde. Er legte dar, dass er eine Arbeit bei einem Bauern gefunden habe. Der Bürgermeister wollte die Anmeldung des Baumann nicht annehmen und Baumann bat die Fürsorgestelle dafür zu sorgen, dass er bei dem Bauern bleiben kann. Bis zum 17. Oktober 1941 war Baumann mehrfach in der Heil-und Pflegeanstalt Weissenau untergebracht. Unterbrochen war diese Zeit durch versuchsweise Entlassungen zu seiner Schwester und zum Vater. Auch entwich er wiederholt aus der Heil- und Pflegeanstalt Weissenau. Am 17. Oktober 1941 wurde Baumann von Weissenau aus in die Heil- und Pflegeanstalt Winnenden eingewiesen. Diese Verlegung erfolgte da die Heil-und Pflegeanstalt Winnenden über eine fluchtfeste Abteilung verfügte. Bis zum Jahr 1940 war Baumann elf Mal in Haft, wegen Diebstahls im Regelfall. Nach den uns bekannten Daten wurde Baumann nach seiner Verlegung nach Winnenden nicht mehr straffällig. Aus der Krankenakte der Heil-und Pflegeanstalt Winnenden im Staatsarchiv Ludwigsburg ist bekannt, dass Baumann am 21. März 1944 auf Anordnung des Reichsministers der Justiz aus der Heil-und Pflegeanstalt Winnenden als ungeheilt entlassen und am 23. März 1944 in das Konzentrationslager Mauthausen bei Linz überführt wurde. Anton Baumann wurde in das Außenlager Ebensee überstellt und starb dort am 2. Mai 1944, angeblich an Kreislaufschwäche.
Beate Rheker, Arbeitsgruppe zu Opfern der NS-Zeit aus Bodnegg
Quellen:
Gemeindearchiv Bodnegg
Staatsarchiv Sigmaringen (Patientenakte Wü 68/2 T 3 Nr. 254)
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Patientenakte F 235 II Bü 8793, Brustbild vom Ausmusterungsschein, Passbild aus der Akte E 356 d VI Bü144)
Position im Raum

