Terese Goldstein
Geboren 11.1.1908 in Jerusalem / Jeruschalajim
Gestorben 1945 in Mauthausen
Biografie
Terese Goldstein wurde als Dina Reisel Kohn geboren und war die älteste Tochter von Shmuel Kohn und Hinda, geborene Kohn.
Ihr Vater Shmuel wurde in etwa 1885 im Dorf Vásárút geboren, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte und nach dem Ende der Habsburgermonarchie den slowakischen Namen Trhová Hradská bekam. Shmuel war der Sohn von Rabbi Yeruham Fischel Kohn und von Malka Esther, geborene Ibschitz, die aus Ungarn stammte.
Hinda, Tereses Mutter, wurde in Jerusalem geboren, das zu jener Zeit zum Osmanischen Reich (Türkei) gehörte. Ihr Vater war Yehuda Kohn und stammte aus einer der großen und bekannten Familien in der jüdischen Gemeinde in Jerusalem. Die Familie stammte ursprünglich aus Ungarn. Ihre Mutter war Esther Malka Makovki, deren Familie aus Międzyrzec Podlaski in Polen stammte.
Dina Reisel wurde am 11. Jänner 1908 in Jerusalem geboren. Ihre jüngeren Schwestern wurden am 9. Mai 1912 (Lea Fradel) und am 30. September 1914 (Chaya) geboren. Während des Ersten Weltkrieges zog die Familie nach Istanbul, möglicherweise da Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit von den osmanischen Behörden deportiert wurden. In Istanbul brach in dem Hotel, in dem die Familie untergekommen war, ein Feuer aus. Auf der Flucht vor dem Feuer verletzte sich die im neunten Monat schwangere Hinda bei einem Treppensturz schwer und verstarb wenige Tage später im Alter von nur 27 Jahren. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Shmuel Kohn Miriam Sheindel Glazer.
Es gibt keine gesicherten Informationen über den genauen Aufenthaltsort der Familie in den darauffolgenden Jahren, aber 1944 lebten Shmuel Kohn, seine Frau Miriam Sheindel (genannt Sarolta) und ihre jüngste Tochter Chaya (Helena) in der Dob-Straße 10 in Budapest (Ungarn). Terese heiratete Sandor (Sander) Goldstein. Sie wohnten in der Eötvös-Straße 37 in Budapest. Ihre Schwester Lea (Polak) lebte zu jener Zeit in Jerusalem.
Als Nazi-Deutschland im März 1944 Ungarn besetzte, wurden zahlreiche anti-jüdische Verordnungen erlassen. Terese zog gemeinsam mit ihrer Familie in ein sicheres Haus am Szent István Park 43, das unter dem Schutz einer ausländischen Botschaft stand. Im November 1944 wurde Terese aus Budapest deportiert und seit jenem Zeitpunkt ist jede Verbindung zu ihrer Familie abgerissen. Sie wurde in das Konzentrationslager Ravensbrück in Deutschland gebracht. Am 15. Jänner 1945 wurde sie von dort in das Lager Venusberg – ein Außenlager von Flossenbürg – im Osten Deutschlands, nahe der tschechischen Grenze verlegt. In diesem Lager hatte Terese die Häftlingsnummer 61904. Die Lagerinsassen mussten dort in einem Junkers-Werk arbeiten, in dem Flugzeugteile für Militärmaschinen gefertigt wurden. Das Lager Venusberg wurde am 14. April 1945 vor der heranrückenden Roten Armee evakuiert. Die Häftlinge erreichten nach einer etwa zweiwöchigen Irrfahrt in geschlossenen Viehwaggons am 29. April 1945 das KZ Mauthausen. Zu diesem Zeitpunkt fehlt jede Spur von Terese: Sie ist entweder auf dem Weg nach Mauthausen, oder aber dort im Lager im Alter von 37 Jahren umgekommen.
Shmuel, Tereses Vater, seine Frau Sarolta und ihre Schwester Helena überlebten den Krieg und gelangten an Bord des Schiffes „Transylvania“ am 13. November 1946 nach Palästina. In den darauffolgenden Jahren versuchte die Familie Terese zu finden und Näheres über ihr Schicksal zu erfahren – aber ohne Erfolg.
Amir Livnat, Angehöriger
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