Władysław Nowikowski 1905 - 1941

Geboren 7.6.1905 in Suwałki
Gestorben 18.8.1941 in Hartheim

Biografie

Mein Großvater Władysław Nowikowski wurde am 7. Juni 1905 in Suwałki auf dem damaligen russischen Teilungsgebiet geboren. Er war eines von fünf Kindern von Wincent, einem Eisenbahnarbeiter, und Ludwika (geb. Życzkowska). Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Suwałki arbeitete Władysław Nowikowski (bereits im unabhängigen Polen) als Lehrer an einer Grundschule in Wiżajny. In Suwałki lernte er seine zukünftige Frau Wanda Mikielkiewicz (Tochter von Józef, einem Förster und Beamten, sowie Maria, geborene Pietkiewicz) kennen, die ebenfalls Lehrerin war. Sie heirateten 1926 in Wiżajny und 1929 wurde ihr Sohn Lech („Leszek“) geboren, dem einige Jahre später, 1932, Wiesław („Wiesiek“) folgte. Bei Ausbruch des Krieges wurde Władysław zur Armee einberufen und kehrte nach der Demobilisierung mit seiner Frau und seinen Kindern in das Haus der Familie in Suwałki zurück. Am 20. April 1940 wurde er bei einer Massenverhaftung der Suwałki-Intelligenz von der Gestapo verhaftet und nach Deutschland deportiert. Die wenigen Briefe, die Wanda erhielt, weisen auf die darauffolgenden Aufenthaltsorte hin; der letzte ist das Konzentrationslager Mauthausen-Gusen. Im September 1941 erhielt Wanda einen Brief von den deutschen Behörden, in dem sie über den Tod von Wladyslaw informiert wurde. Als Todesursache wurde Herzinfarkt angegeben. Nach Kriegsende arbeitete meine Großmutter Wanda, um für den Unterhalt der Familie zu sorgen, und kümmerte sich um die Erziehung ihrer Söhne. Sie starb 1953 im Alter von 50 Jahren an Krebs. Die wahre Todesursache ihres Mannes erfuhr sie nie. Sie wurde im Grab der Familie Nowikowski in der Bakałarzewska Ulica in Suwałki beigesetzt, wo auch eine Gedenktafel für Władysław angebracht wurde.

Erst nach vielen Jahren (2002 und 2008) gelang es mir dank meiner Recherchen über die Organisation des Roten Kreuzes, Kopien von Dokumenten der österreichischen Behörden zu erhalten, die die wahren Umstände von Władysławs Tod bestätigten: – Am 4. Mai 1940 wurde Wladyslaw in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht (Häftlingsnummer 24813). – Zwischen dem 27. und 31. Mai 1940 wurde Wladyslaw in das Konzentrationslager Mauthausen-Gusen verlegt (Häftlingsnummer 2453). – Am 18. August 1941 wurde Wladyslaw in die Gaskammer von Schloss Hartheim gebracht. – Der 13. September 1941 war das offizielle, von den Deutschen dokumentierte Todesdatum.

 

Wojciech Nowikowski, Enkelsohn, London 2023

Position im Raum