Pietro Pozzi 1892 - 1945

Geboren 2.8.1892 in Brione di Ome (Brescia)
Gestorben 11.3.1945 in Melk

Biografie

Pietro Vittorio Pozzi (Brione di Ome (BS), Sohn von Bernardo und Caterina Guerrini.

Wohnhaft in Zanano (Ortsteil Sarezzo).

Bauer, Volksschulabschluss, nimmt am Großen Krieg in Italien und in Albanien teil

In Polizeiberichten als „maximalistischer Sozialist“ bezeichnet, wird er 1926 zusammen mit anderen wegen „Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung zur Begehung von Straftaten gegen die öffentliche Ordnung“ angezeigt, jedoch im Ermittlungsverfahren freigesprochen. Als „gefährliches Element für die nationale Ordnung des Staates“ eingestuft, wird gegen ihn eine Verwarnungsmaßnahme verhängt. Da er sich danach keinerlei politischer Vergehen schuldig macht, wird die Maßnahme aufgehoben. In der Zwischenzeit hat er sich dem Anschein nach kommunistischem Gedankengut angenähert.

In den frühen 1930er-Jahren zieht er wegen der Arbeit zuerst nach Calcinato und danach nach Molinetto di Mazzano. Nachdem er aus dem politischen Register gestrichen ist, wird er bei der Waffenfabrik der Königlichen Armee (FARE) in Gardone Val Trompia als Arbeiter angestellt. Danach arbeitet er bei der Firma Gnutto Carlo e figli in Lumezzane. Er ist Vater von vier Kindern (eines seiner Kinder, Mario Pozzi, stirbt ebenfalls in Melk/Mauthausen) und Witwer von Maria Toniato.

Nach dem 8. September 1943 versteckt er gemeinsam mit dem Bruder Luigi junge Wehrdienstverweigerer in der Ortschaft „Stalo“. Ende Oktober nimmt er mit anderen an einem Treffen einer größeren Gruppe von Widerstandskämpfern teil, das auf der Alm von Frondine stattfindet, die zwischen den Tälern Val Sabbia und Val Trompia liegt. Zuerst gehört er einer autonomen Partisanengruppe an, danach schließt er sich der 122. Brigade Garibaldi an (der Kampfname seines Bruders Firmo ist „Catölech“). Am 7. November 1944 wird er in seiner Wohnung verhaftet. Auf Befehl und auf Anordnung der SS wird er in das Gefängnis Canton Mobello in Brescia gebracht (Häftlingsnummer 8273), wo er Gewalt ausgesetzt ist. Am 20. November wird er zusammen mit dem Bruder Luigi Rodolfo und seinem Sohn Mario in das Lager Bozen-Gries, Block E verlegt (Häftlingsnummer 6411), wo er bis zum 14. Dezember bleibt. Schließlich wird er am 19. mit dem von der Sicherheitspolizei Verona organsierten Transport 111 in das Lager Mauthausen deportiert (Häftlingsnummer 114073). Er wird als Schutzhäftling eingestuft.

Angegebener Beruf: Landwirt.

Am 3. Januar 1945 wird er in das Außenlager Melk verlegt. Verstorben aufgrund von akuter Herzinsuffizienz, Kollaps.

 

Bibliografie:

M. Ruzzenenti, La 122° brigata Garibaldi e la resistenza nella Valle Trompia, Nuova ricerca, Brescia 1977, S. 122–123.

 

Weitere Quellen:

Zentrales Staatsarchiv, Ministerium für Inneres, Generaldirektion für Öffentliche Sicherheit, CPC, Heft 89738.

 

Verweise:

122. Garibaldi-Brigade, Canton Mombello (BS), Bolzano-Gries, Mauthausen, Melk

ANED: POZZI PIETRO VITTORIO |

Podcast-Link: https://open.spotify.com/episode/5MCX6hMViqo28SJ0kSLF4G

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