Иван Александрович Александров / Iwan Alexandrowitsch Alexandrow 1905 - 1945

Geboren 20.4.1905 in Pensa
Gestorben 7.4.1945 in Mauthausen

Biografie

Iwan Alexandrowitsch Alexandrow wurde am 20. April 1905 in der russischen Stadt Pensa geboren. Über die Eltern von Iwan ist nichts bekannt. Die Brüder Alexandrow – Boris, Iwan und Alexandr – wuchsen in einem Kinderheim in Pensa auf.

Nach dem Schulabschluss im Jahre 1924 lernten Iwan und sein Bruder Boris in der Landwirtschaftsschule zu Pensa und erhielten 1929 das Agronomiediplom. Danach wurden Iwan und Boris zum Wehrdienst in die Rote Armee einberufen.

Nach der Rückkehr aus der Armee im Jahre 1931 wurde Iwan Alexandrowitsch die Stelle eines Agronomen im Dorf Atkino des Bezirks Wadinskij in der Oblast Pensa zugewiesen. 1932 heiratete er die Volksschullehrerin Ksenija Petrowna Pustowalowa. 1934 wurde ihr Sohn Genrich geboren.

1940 zog die Familie Alexandrow ins Dorf Kotel im Bezirk Wadinskij ins Haus der Eltern von Ksenija Petrowna. Ksenija Petrowna war jahrelang Schuldirektorin in Kotel und starb 1954 an einer langwierigen Krankheit.

Als der Krieg ausbrach, wurde Iwan Alexandrowitsch vom Wadinskij-Bezirksmilitärkommissariat der Region Pensa im Range eines Oberleutnants an die Front geschickt. Seitdem hatte die Familie keine Nachricht von ihm. Erst 1942 kam eine Benachrichtigung, dass er für vermisst erklärt worden war. Viele Jahre später bekam Iwan Alexandrowitschs Sohn eine Antwort auf seine Anfrage an das Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. In diesem Schreiben wurde ihm mitgeteilt, dass Iwan Alexandrowitsch Alexandrow am 27. Mai 1942 im Dorf Losowenka in der Oblast Charkow in Gefangenschaft geraten war, 1944 an die Gestapo überwiesen wurde und dass sein weiteres Schicksal unbekannt sei.

Die Übergabe an die Gestapo bedeutete in den meisten Fällen eine Überstellung aus einem Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht in ein Konzentrationslager, für das das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) nicht mehr verantwortlich war.

Im Zuge weiterer Recherchen erfuhr Iwan Alexandrowitsch‘ Enkel Walerian Genrichowitsch Alexandrow aus einem Schreiben der KZ-Gedenkstätte, dass sein Großvater im KZ Mauthausen verstorben war. Diesem Schreiben zufolge wurde Iwan Alexandrowitsch Alexandrow nach Gefangenschaft in den Kriegsgefangenen-Offizierslagern (Oflag) in Osterode (Oflag XI A) und Hammelburg (Oflag XIII D) an die Gestapo Würzburg übergeben und von dort in das KZ Mauthausen deportiert, wo er am 15. August 1944 einlangte. Er wurde in das Außenlager Peggau und von dort zurück in das Stammlager Mauthausen überstellt. Dort starb er am 7. April 1945 um 01:45 Uhr im „Sanitätslager“. Die angegebene Todesursache war „Kreislaufschwäche, allgemeiner Körperverfall“, wobei es sich, wie das Schreiben festhielt, vermutlich nicht um die tatsächliche Todesursache handeln würde.

Für die Hilfe bei unseren Recherchen danken wir W. W. Kolesnikow und S. A. Dworjankin vom Forum „Niemand ist vergessen, nichts ist vergessen“.

Walerian und Natalja Alexandrow

Natalja und Walerian Alexandrow leben in Pensa, Russland. Walerian ist der Enkel von Iwan Alexandrowitsch Alexandrow. Erst dank seiner Recherchen hat die Familie erfahren, wo ihr Angehöriger verstarb.

 

Aus dem Russischen von Tatiana Szekely.

Position im Raum