Fritz Friedländer 1920 - 1941

Geboren 3.2.1920 in Stade
Gestorben 11.9.1941 in Mauthausen

Biografie

Die 10f2 behandelt im Moment im Fach Geschichte das Thema Nationalsozialismus und hat den Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November zum Anlass genommen, heute im Geschichtsunterricht an Fritz Friedlaender, jüdischer Schüler des Athenaeums, zu erinnern, der am 28. August 1935 die Schule verlassen musste. Fritz wurde am 3. Februar 1920 in Stade geboren, sein Vater betrieb ein privates Bankhaus in Stade. Fritz und seine Schwester Lotte, die das Stader Lyzeum besuchte, wurden ab 1933 von ihren Mitschülern zunehmend ausgegrenzt und lebten vollkommen isoliert. Lotte geht noch 1933 von der Schule ab und emigriert nach England. Fritz zieht zunächst zu einem Onkel nach Berlin und bereitet sich ab 1936 auf eine Auswanderung nach Südamerika vor. Im Juli 1938 geht er in ein landwirtschaftliches Werkdorf in den Niederlanden. Nach der deutschen Besetzung Hollands wird er 1941 verhaftet und im Juni 1941 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert, wo er am 11. September 1941 ermordet wird.

2010 wurde vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Friedlaender im Neuwerk 9 von dem Kölner Künstler Gunter Demnig zusammen mit Schülern des Athenaeums ein Stolperstein für Fritz gesetzt. Mit der Zeit war die Messingplatte angelaufen und man konnte den Stolperstein nicht mehr von den umgebenden Pflastersteinen des Gehweges unterscheiden und die Inschrift war nicht mehr lesbar. Gemeinsam wurde der Stolperstein geputzt und an einen Schüler unserer Schule erinnert, der dem NS-Rassenwahn zum Opfer gefallen ist und der Schulgemeinschaft Mahnung sein sollte, Hass und Rassismus in unserem Alltag stets zu begegnen.

Dr. Lars Hellwinkel, Geschichtslehrer am Gymnasium Athenaeum in Stade bei Hamburg

 

Quellen:

http://www.stolpersteine-stade.de/?p=biografien&bioid=8

http://www.athenaeum-stade.de/index.html/n/39094-erinnerung-an-den-juedischen-athenaeum-schueler-fritz-friedlaender

 

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226525/fritz-friedlander

Foto: Joods Historisch Museum

 

Position im Raum