Rudolf Cohn 1920 - 1941

Geboren 10.3.1920 in Berlin
Gestorben 13.10.1941 in Mauthausen

Biografie

Familie Cohn wohnte seit 1933 in der Kreuzbergstraße 3. Hermann Cohn wurde am 8. April 1878 in Berlin geboren und war beruflich als Vertreter tätig. Seine Frau Emma, geb. de Vries, stammte aus Burgsteinfurt, einer Kleinstadt in Westfalen nahe der holländischen Grenze. Dort wurde sie am 13. August 1885 geboren.

Der älteste Sohn Hugo kam am 15. Januar 1915 in Burgsteinfurt zur Welt. Dort lebten viele Mitglieder der Familie seiner Mutter, die während des Holocaust fast gänzlich ausgelöscht wurde.

Tochter Hertha wurde wahrscheinlich 1917 geboren und lebte noch in den 1990er Jahren des letzten Jahrhunderts unter dem Namen Hertha Sims in den USA. In dieser Zeit hinterlegte sie in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem Gedenkblätter für die ermordeten Mitglieder ihrer Familie. Der jüngste Sohn Rudi wurde am 10. März 1920 in Berlin geboren und lebte daher wahrscheinlich bis zuletzt bei seinen Eltern in der Kreuzbergstraße 3. Er ist im "Raum der Namen" der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit dem Sterbedatum 13. Oktober 1941 verzeichnet.

Im Herbst 1942 stand die Deportation von Hermann Cohn und seiner Ehefrau bevor. Als erstes Anzeichen dafür bekamen die betroffenen Menschen Formulare des Oberfinanz-Präsidiums Berlin zugestellt, auf denen sie ihren Besitz auflisten mussten. Herr Cohn wusste offensichtlich, was ihn erwartete. Er nahm sich am 7. Oktober 1942 das Leben, zwölf Tage bevor seine Frau nach Riga deportiert wurde. Sohn Hugo Cohn wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

 

Burkhard Hawemann

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