Josef Drahotský 1895 - 1941
Geboren 6.6.1895 in Všestary
Gestorben 13.12.1941 in Mauthausen
Biografie
Josef Drahotský wurde am 6. Juni 1895 im Dorf Všestary nahe Hradec Králové in der heutigen Tschechischen Republik geboren. Seine Eltern waren Bauern. Er wollte Lehrer werden und studierte an einer Pädagogischen Akademie, doch seine Pläne wurden vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs durchkreuzt. Josef Drahotský begann seinen Militärdienst am 14. März 1915 in Hradec Králové als Einjährig-Freiwilliger. Im Juni 1915 wurde er an die italienische Front geschickt, wo er im August 1916 verwundet wurde. Nach seiner Genesung wurde er zum Gefreiten befördert und erneut seinem früheren Bataillon zugeteilt. 1917 schloss er die Reserve-Offiziersschule in Esztergom ab und wurde im Mai 1918 dem Kavallerieregiment Nr. 2 in Vysoké Mýto zugeteilt, mit dem er an die italienische Front zurückkehrte.
Im November 1918 trat Josef Drahotský in Vysoké Mýto als Leutnant in die neu formierte Tschechoslowakische Armee ein und fungierte als Truppenkommandeur seines Regiments, das später 9. Kavallerieregiment genannt wurde. 1925 in den Rang eines Hauptmanns befördert, stand er bis Juni 1933 im Dienst des 9. Kavallerieregiments in Vysoké Mýto. Danach wurde er zum 2. Kavallerieregiment „Sibirien“ in Olomouc als Kommandeur des 5. Schwadrons und schließlich nach Brno als Kommandeur des 2. Gepanzerten Schwadrons versetzt. Im September 1935 kam er nach Milovice, wo er Ausbilder für Panzertaktik wurde. Im September 1937 wurde er zum Major befördert und im Oktober desselben Jahres zum Kompanieführer des 1. Panzerregiments in Milovice ernannt. Während der Mobilmachung von 1938 war er Truppenkommandeur des 1. Regiments der Panzerreserve.
Nach der Auflösung des Tschechoslowakischen Militärs im Jahr 1939 wurde Josef Drahotský in der lokalen Bezirksstelle in Klatovy eingesetzt, etwas später hatte er eine Position in der Bezirksstelle Pardubice inne. Er arbeitete für den Widerstand mit Hauptmann Jan Slavík aus Prag, Václav Hradecký aus Lysé nad Labem und mit dem Lehrer Janáček aus Pardubice. Überlieferungen zufolge verteilte er anti-deutsche Flugblätter, die er von Hauptmann Slavík aus Prag erhielt. Seine Position als Bezirks-Kulturfunktionär ermöglichte es ihm auch, lokalen Bibliothekaren und Journalisten verbotene Bücher und Zeitschriften aus zweiter Hand zu besorgen, um Nachrichten ausländischer Quellen zu verbreiten.
Am 16. Oktober 1941 wurde Josef Drahotský von der Gestapo verhaftet, angeblich wegen Waffenbesitzes. Nach der Bombardierung von Pardubice wurde er ins Pankratz-Gefängnis in Prag überstellt und von der Gestapo im Petschkův palác vernommen. Ohne Urteil wurde er schließlich am 18. November 1941 ins Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Seine Familie hatte keine Nachricht von ihm und wusste nichts über sein Schicksal, bis eine Anfrage an den Kommandanten des Konzentrationslagers Mauthausen am 15. Dezember 1941 mit einer Notiz beantwortet wurde, dass der Häftlinge am 13. Dezember „gestorben“ sei.
Nach der Befreiung der Tschechoslowakei wurde Josef Drahotský posthum das Československý válečný kříž 1939 (Tschechoslowakische Kriegskreuz) verliehen, und in memoriam zum Oberstleutnant ernannt. Nach der kommunistischen Machtergreifung im Februar 1948 gingen seine Witwe Jarmila und sein Sohn Lubor ins Exil und ließen sich schließlich in Kanada nieder. Lubor Drahotský heiratete Helina Mardus aus Põltsamaa, Estland. Sie hatten zwei Kinder – Boris Alexander und Lena Jarmila. Lena hat zwei Kinder – Kazimir und Josef.
Alex Drahotsky / Lena Drahotsky, Enkel
Alex Drahotsky, geb. 1953, wuchs vor allem in Ottawa, Kanada, auf. Heute lebt er in Burnaby, British Columbia, und ist pensionierter Lehrer für Englisch als Fremdsprrache für Erwachsene.
Lena Drahotsky, geb. 1959, lebt als städtische Angestellte in Ottawa, Kanada.
Position im Raum

