Jan Čapka 1909 - 1942
Geboren 26.6.1909 in Brno
Gestorben 10.4.1942 in Mauthausen
Biografie
Jan Čapka wurde als eines von drei Kindern in die Familie eines Brünner technischen Beamten hineingeboren; er war tschechischer Nationalität und römisch-katholischen Glaubens.
Die Mittelschulausbildung absolvierte er an der tschechischen Realschule Brno, wo er 1928 das Abitur ablegte. Anschließend setzte er sein Studium an der Tschechischen Technischen Hochschule in Brno, Fachrichtung Maschinen-Elektroingenieurwesen fort; das erste Staatsexamen legte er erfolgreich im Jahre 1935 ab. Zwei Jahre später (1937) wurde er als Vertreter des Assistenten bei der Errichtung des Bauwerks Maschinenhaus III. eingesetzt. In der Position eines Hilfsassistenten wurde er nach dem Militärdienst (er diente als Leutnant der Infanterie in der Reserve) erst im März 1939 bestätigt, und zwar mit Gültigkeit bis Ende Februar 1941. Nach Schließung der tschechischen Hochschulen wurde er mit Bescheid des Schulministeriums als Mittelschulpädagoge in der ersten Staatlichen Industrieschule Brno eingesetzt. Anschließend wurde er im Maschinenbauunternehmen Královopolská eingestellt.
Nach der deutschen Okkupation Tschechiens beteiligte er sich ab Mitte Mai 1939 an den Aktivitäten der Brünner Widerstandsorganisation Obrana Národa (Verteidigung der Nation) (ON), konkret der Gruppe von Gen. B. Všetičky. Er war Mitglied des Stabs der Militärpolizei, arbeitete deren Organisationsplan aus und war gleichzeitig als Kommandant ihrer 2. Rotte tätig. Nach einem Einsatz gegen die ON (Verteidigung der Nation) schloss er sich Čapka dem Kreis um den Petitionsausschuss Věrni zůstaneme (Wir bleiben treu) (PVVZ) an. Er organisierte gleichfalls eine Sabotagegruppe im Maschinenbauunternehmen Královopolská, wo er angestellt war. Von Mai 1941 bis zur Verhaftung am 06. Oktober 10.1941 während des ersten Standrechts war er Vertreter von Prof. J. Grna bei der sog. Moravská Pětka (Mährische Fünf). Nach seiner Verhaftung und Verurteilung durch das Brünner Deutsche Standgericht wurde er im Dezember 1942 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. J.an Čapka starb am 10. April 04.1942 in Mauthausen im Alter von nicht einmal dreiunddreißig Jahren.
Nach Kriegsende wurde ihm im Jahre 1948 in memoriam der Titel eines Ingenieurs der technischen Wissenschaften verliehen. An seinen Namen wurde auf einer Gedenktafel in der Straße Opletalová ul 6/01 (versetzt im Jahre 1994) bzw. in der Straße Údolní ul. 53/02 erinnert.
Michal V. Šimůnek
Michal V. Šimůnek ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Wissenschaftsgeschichte des Instituts für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag. Er beschäftigt sich mit der Medizin- und Biologiegeschichte in Böhmen und Mähren im 20. Jahrhundert.
Position im Raum

