Eugène Rochet 1897 - 1944
Geboren 29.9.1897 in Pierre-Bénite
Gestorben 17.5.1944 in Gusen
Biografie
ROCHET Eugène François Auguste wurde am 29. September 1897 in Pierre-Bénite (Departement Rhône) geboren. Eugène Rochet hat an der École centrale de Lyon (Departement Rhône) eine Ingenieurausbildung absolviert; am 2. Mai 1915 trat er in die Armee ein. Am 30. September 1919 wurde er mit dem Dienstgrad Reserve-Unterleutnant aus der Armee entlassen. Am 17. Dezember 1921 trat er in die Eisenbahngesellschaft P.L.M. als Hilfskraft ein, im Juni 1922 wurde er in Lyon zum Beamten auf Probe ernannt, bevor er ein Jahr später dem Bereich Gleisabteilung zugeteilt wurde. Im September 1925 wurde er nach La Mure-sur-Azergues (Rhône) versetzt, wo er ab März 1927 als Bezirksvorstand 1. Klasse arbeitete. Im Dezember 1928 übersiedelte er nach Chauffailles (Departement Saône-et-Loire), wo er den gleichen Posten bekleidete. In weiterer Folge wurde er mehrmals versetzt, er hatte überall die Funktionen des obersten Bezirksvorstandes inne: Im April 1932 zog er nach Chagny (Departement Saône-et-Loire), im April 1933 nach Tain-l’Hermitage (Departement Drôme), und im März 1938 nach Paray-le-Monial (Departement Saône-et-Loire). Im Juli 1945 wurde er posthum zum Inspektor 2. Klasse befördert.
Während des 2. Weltkrieges wohnte Eugène Rochet mit seiner Frau, Étiennette Gavignet, und den beiden Kindern, Jacques (1926) und Colette (1931) im Hause Daumas, das auf der Route de Saint-Yan in Paray-le-Monial gelegen war. Wie viele Eisenbahner, die im Lokomotivdepot Paray-le-Monial arbeiteten, schloss er sich der Résistance an und half Personen, die zum Zwangsarbeitsdienst in Deutschland einberufen worden waren, die nur wenige Kilometer entfernte Demarkationslinie zu überqueren oder stellte ihnen gefälschte SNCF-Arbeitsbescheinigungen aus. Gemeinsam mit seinen Kameraden baute er geheime Materiallager auf und lieferte Informationen, um Gleissabotagen zu organisieren. Am 4. Februar 1944 um 12.30 Uhr, als mehrere Eisenbahner des Depots bereits verhaftet worden waren, wurde er beim Verlassen des Telegrafenbüros in Paray-le-Monial von einem Deutschen wegen seiner Zugehörigkeit zur Résistance festgenommen. Da die SNCF ihn für seine Arbeit sehr schätzte, trat sie an die DGTO heran, um die Freilassung ihres Angestellten zu erwirken. Als Grund wurde sein schlechter Gesundheitszustand (Eugène Rochet litt an Tuberkulose) und seine Unterhaltspflicht gegenüber seiner Familie angegeben. Die deutschen Behörden gaben diesen Anträgen jedoch nicht statt.
Eugène Rochet wurde zunächst in Chalon-sur-Saône (Saône-et-Loire) interniert, bevor er am 25. März 1944 nach Compiègne-Royallieu (Departement Oise) (Nr. 30243) verlagert wurde. Am 6. April 1944 wurde er zusammen mit mindestens 17 anderen aus Paray-le-Monial stammenden Eisenbahnern mit dem zweiten Massentransport des Jahres nach Österreich deportiert. Nur sechs kehrten 1945 in ihre Heimat zurück. Als er drei Tage später in Mauthausen (Österreich) ankam, wurde er unter der Nummer 63082 registriert. Am 28. April 1944 wurde er ins Konzentrationslager Gusen II (Österreich), das wichtigste Außenlager von Mauthausen, überführt; insgesamt waren 300 Männer dazu bestimmt worden, am Projekt "Esche II" zu arbeiten – dieser Code war der Tarnname einer Rüstungsproduktion. Knapp einen Monat später, am 17. Mai 1944, starb er im Block 8.
Am 5. Dezember 1950 erhielt Eugène Rochet die Auszeichnung Mort pour la France (Für Frankreich gefallen) und den Titel Résistant déporté (Deportierter Widerstandskämpfer). Es wurde ihm das Kriegskreuz 1914-1918 verliehen, er wurde dreimal erwähnt und am 17. Dezember 1933 zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt. Sein Name steht auf der Gedenktafel im Bahnhof von Paray-le-Monial und auf der Bezirksgedenktafel im Bahnhof von Nevers (Departement Nièvre). Eine Straße hinter dem Bahnhof Paray-le-Monial wurde nach ihm benannt.
Adeline Lee
Quellen:
Cheminots victimes de la répression, 1940-1945 - Mémorial, sous la direction de Thomas Fontaine, Paris, Verlag Perrin/SNCF, 2017. Quelle: SNCF CXXV.3 - 118 LM 109/2; SNCF, 2005/009/PLM/87; SHD DAVCC 21 P 531787; LA 13017, MA 11/4, 16/2, 26/13, 26 P 1132 (Originalregister des KZ Mauthausen); RM; CGC; FMD
Position im Raum

