Блажо Баровић / Blažo Barović 1923 - 1944

Geboren 12.7.1923 in Bar
Gestorben 16.7.1944 in Gusen

Biografie

Barović Blažo, geboren am 12. Juli 1923 in Bar, Montenegro, war Maturant des VI. Belgrader Männergymnasiums. Einige Jahre vor dem Krieg war er mit seiner Mutter und Schwester nach Belgrad gezogen. Er war ein vorbildlicher Schüler, ein vortrefflicher Mathematiker und talentierter Schachspieler. Sein VI. Männergymnasium war ein Ort, der viele Antifaschisten hervorbrachte. Unter den jungen Belgrader Generationen ragte Blažo während der Okkupation durch Mut und Verantwortung heraus. Am 28. September 1941 wurde er in der Gesellschaft eines bekannten und früher bereits verurteilten Kommunisten verhaftet. Er wurde in der erkennungsdienstlichen Kartei der Sonderpolizei erfasst und nach einer gewissen Zeit freigelassen, da in den Ermittlungen nicht nachgewiesen werden konnte, dass er ein Kommunist war. Tatsächlich hatten die beiden am Vorabend einen Polizeiagenten liquidiert.

Zum Zeitpunkt seiner zweiten Verhaftung im August 1942 war er Mitglied eines der aktivsten Bezirkskomitees in der Belgrader Organisation der Jungkommunisten. Er scharte eine große Zahl junger Leute aus Arbeiter- und bürgerlichen Familien um sich. Auf unterschiedliche Weise widersetzten sie sich den Besatzern, insbesondere mit politischer Propaganda und indem sie Geldzuwendungen, Kleidung und Sanitätsmaterial für die Widerstandskämpfer und Partisaneneinheiten in der Umgebung von Belgrad sammelten. Barović organisierte auch die Abhaltung von Erste-Hilfe-Kursen. Im Sommer 1942 gelang es der kollaborationistischen Sonderpolizei mit Hilfe ihrer Zuträger die Organisation der kommunistischen Jugend „auszuheben“. Allein aufgrund dessen landeten viele von ihnen im Jahr 1942 in den Gefängnissen der Sonderpolizei. Blažo verbrachte im Belgrader Zentralgefängnis (Straße „Đušina ulica) drei Monate in Einzelhaft – in einer Einzelzelle ohne Fenster und Tageslicht, in ständiger Dunkelheit und ohne Kontakt zu anderen Häftlingen. Stoisch ertrug er all die Folter und Misshandlungen. Die skrupellosen Polizeiermittler versuchten, auch nur das geringste Geständnis aus ihm herauszuholen. Ihre Anstrengungen blieben ohne Erfolg. Blažo schwieg. Er blieb standhaft in seinen Überzeugungen und erduldete die Schläge ohne einen Laut. Tapfer ertrug er die bestialischen Misshandlungen seiner Peiniger, die bis vor kurzem noch seine Schulkameraden und Mitarbeiter gewesen waren. Diesen ehemaligen kommunistischen Aktivisten, nunmehr Polizeiagenten, waren sämtliche Aktivitäten dieses mutigen Belgrader Untergrundkämpfers sehr gut bekannt. Sie standen nicht mehr auf derselben Seite. Er war kein Verräter. Das Schriftstück, das sein Schicksal besiegeln sollte und in dem stand, wer ihn denunziert hatte, unterschrieb er nicht.

Die Sonderpolizei nahm in ganz Serbien eine Kategorisierung der inhaftierten Kommunisten vor. Blažo Barović wurde als unverbesserlicher Kommunist und als Gefahr für die öffentliche Sicherheit, Ruhe und Ordnung im Land angesehen. Er wurde als Straftäter der schwersten I. Kategorie eingestuft und sollte auf unbestimmte Zeit in einem Lager interniert werden. Nach der Bestrafung wurde er in das Konzentrationslager Banjica gebracht. Im Mai 1943 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen (28916) deportiert, von wo er in das Nebenlager Gusen (48512) verlegt wurde und in St. Georgen beim Bau des Stollens „Bergkristall“ Zwangsarbeit leisten musste.

Gemeinsam mit Savičević, Sikimić, Savo Malešević, Miodrag Ivković Custa, Mihailo Jovanović, Momo Budisavljević bildete er den Kern des Widerstandes der jugoslawischen Häftlinge in Gusen. Er starb am 16. Juli 1944 an einer „Lungenentzündung".

Position im Raum