Juan Bautista Reverte Vives 1898 - 1942
Geboren 23.3.1898 in Ulldecona
Gestorben 28.7.1942 in Mauthausen
Biografie
Lluís Reverte ist Mitglied der Amical de Mauthausen, des 1962 in Barcelona von republikanischen Deportierten gegründeten Vereins, die nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs aus dem Exil zurückkehrten. Er arbeitet bei verschiedenen Aufgaben mit und gibt Zeugnis vom Schicksal jener Spanier, die wie sein Vater in den Hitler-Konzentrationslagern umkamen.
Juan Bautista Reverte Vives wurde am 23. März 1898 in Ulldecona (Provinz Tarragona) geboren. Er bestellte dort seine eigenen Felder. Bei Kriegsausbruch im Juli 1936 war er verheiratet und hatte zwei kleine Kinder. Anlässlich des 50. Jubiläums der Amical erzählte Lluís von einer seiner ersten Erinnerungen, als er drei Jahre alt war: „Mein Vater kam mit Karren und Maultier vom Feld nach Hause. Ich wartete vor der Tür auf ihn und stieg auf das Maultier auf einen Ritt in der Umgebung.“
Doch der Krieg brach dramatisch über den Alltag der Familien herein. Die Zivilbevölkerung war der Gefahr der Bombenangriffe der Franco-Luftwaffe auf die Dörfer und Städte ausgesetzt, die der Republik treu geblieben waren. Ulldecona wurde auch das Ziel von Luftangriffen mit mehreren Toten. Lluís erzählt, dass sein Vater Juan Bautista „beim Anblick der angreifenden Luftwaffe auf den Kirchenturm stieg und die Alarmsirene läuten ließ, um alle zu warnen“.
Als die Franco-Truppen im April 1938 zur Mittelmeerküste vorstießen, verließ Juan Bautista den Ort u. a. mit dem Bürgermeister von Ulldecona, der später zurückkehrte und von den Faschisten erschossen wurde. Er erreichte Barcelona und ging zu seinem Bruder, der einen Barbiersalon in der Carrer Entença betrieb, wo er herzlich empfangen wurde. Er blieb im Bewusstsein dort, dass es ihm am Lebensnotwendigen und sicherem Unterschlupf nicht fehlen würde, obwohl die Trennung von seiner Frau und den Kindern schmerzte. Angesichts des bevorstehenden Einfalls der Armee Francos in die katalanische Hauptstadt Ende Jänner 1939 folgte Juan Bautista Tausenden Republikanern, die sich gezwungen sahen, über die Grenze nach Frankreich zu gehen.
Es erfolgte ein Briefverkehr mit der Familie aus den Flüchtlingslagern in Südfrankreich. Doch dann brach die Kommunikation ab, und es vergingen einige Jahre, in denen die Familie nichts von Juan Bautista wusste. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfuhr sie über heimgekehrte Überlebende von seinem Schicksal. Im Frühling 1940 war er von den Deutschen verhaftet und in ein Kriegsgefangenenlager, das Stalag (Stammlager) XVII B, gebracht worden. Von dort aus wurde er nach Mauthausen deportiert, wo er am 19. Dezember 1941 (Häftlingsnummer 4883) ankam und sieben Monate später am 28. Juli 1942 verstarb.
Juan M. Calvo Gascón
Amical de Mauthausen y de otros campos y de todas las víctimas del nazismo de España
Position im Raum

