Federico Rinaldini 1923 - 1945

Geboren 29.9.1923 in Brescia
Gestorben 27.3.1945 in Gusen

Biografie

Federico Rinaldini wurde 21 Jahre alt. Er wurde am 29. September 1923 in Brescia geboren, wo er auch wohnhaft war. Von Beruf war er Angestellter. Nach dem 8. September trat er in die Fußstapfen seines älteren Bruders Emiliano und trat der Befreiungsbewegung bei. Er betätigte sich beim Druck und der Verteilung von klandestinen Flugblättern und Zeitungen. Federico kümmerte sich auch um die Verbindung zwischen den Partisanenformationen des Valle Sabbia und der Stadt und fungierte als Kurier. Er wurde am 19. August 1944 gefangen genommen und in das Gefängnis von Brescia gebracht. Trotz wiederholter Verhöre und Folter gab er keine kompromittierenden Informationen preis. Am 20. November wurde er den deutschen Behörden übergeben und sofort in das Konzentrationslager Bozen gebracht, wo er ungefähr eineinhalb Monate lang blieb, bevor er am 8. Jänner 1945 nach Mauthasen verlegt wurde. Federico Rinaldini verstarb am 27. März in Mauthausen. Nach der Befreiung wurde er als gefallener Partisan und Mitglied der Brigade Fiamme Verdi „Giacomo Perlasca“ von September 1943 bis zum 3. März 1945 anerkannt.

Brief an die Eltern vom 8. Jänner 1945 aus dem Lager Bozen:

„Bozen 8.1.45

Liebste Eltern,

das ist euer Federico, der euch schon zum zehnten Mal schreiben möchte, ohne noch von euch Nachricht bekommen zu haben. Ich bin aber nach wie vor zuversichtlich, weil ich mit den Sachen, die im ersten Paket waren, ein Zeichen eurer Zuneigung, Liebe und Erinnerung erhalten habe. Ich warte noch auf die Schuhe. Aber wenn es euch nicht möglich ist, habe ich zum Glück schon versucht, mir mit einem Paar Schuhe hier im Lager zu behelfen. Seid beruhigt, ich bin gesund, zufrieden und immer zuversichtlich. Ich möchte, dass ihr das auch seid, insbesondere du, liebste Mamma; bitte schlaft in der Nacht, denkt nicht so viel nach und wartet mit großer Hoffnung auf die Rückkehr der Schäfchen. Ich warte sehnlichst auf Nachrichten von Giacomina, ich denke immer an sie und ich lese gerne in ihrem Buch, für das ich sehr dankbar bin. Es wird mir eine ewige Erinnerung an meine liebe Schwester sein.

Grüß die Tanten und Onkeln, die Brüder, die Patres, Freunde und Bekannte, und alles Liebe.

Meine Adresse ist nach wie vor die gleiche. Falls ich verlegt werde, lasse ich es auch sofort wissen. Schreibt mir, ich erwarte eure Nachrichten. Liebe Grüße auch von einer Mama und einer richtigen Schwester, Frauen aus Brescia, die mir sehr lieb sind und mir sehr helfen. Ich bin ihnen sehr dankbar. Marta, bitte entschuldige, dass ich über dich schreibe. Eines Tages werde ich es erklären. Liebe Grüße an dich und die Familie. Grüße an die liebe Oma. Ciao Mama und Papa

Ein dicker Kuss Federico”

Igor Pizzirusso

INMSLI – Istituto Nazionale per la Storia del Movimento di Liberazione in Italia, Mailand

 

Position im Raum