Augusto Olivieri 1891 - 1945

Geboren 4.5.1891 in Parma
Gestorben 29.4.1945 in Gusen

Biografie

Augusto Olivieri wurde am 4. Mai 1891 als Sohn von Erminio und Luigia Terzi in Parma geboren, wo er auch wohnte. Rechtsanwalt. Verheiratet mit Zucchi Bice, Vater von zwei Kindern.

Das biografische Lexikon der Einwohner von Parma schreibt über ihn:

Sohn des Rechtsanwalts Erminio, Republikaner und Anhänger von Mazzini, Parlamentsabgeordneter und Bürgermeister von Parma zwischen 1914 und 1919. Diplom in Rechtswissenschaften. Beitritt zur anti-interventionistischen Bewegung. Nach zahlreichen Diskussionen mit Freunden und Gefährten änderte er aber seine Meinung und meldete sich freiwillig zum Dienst an der Waffe und nahm mit Leidenschaft und Heldenmut am Ersten Weltkrieg teil (er erlitt auch eine Verwundung am Pasubio). Als Anerkennung seiner Verdienste wurden ihm die Tapferkeitsmedaille in den Stufen Silber und Bronze, eine Auszeichnung für Kriegsverdienste sowie eine französische Auszeichnung, die der italienischen Silbermedaille entspricht, verliehen. Nach Erfüllung seiner Pflicht als Soldat kehrte er nach Parma zurück, wo er sich als Rechtsanwalt niederließ (Spezialisierung auf Zivil- und Handelsrecht). Er übte seinen Beruf beständig und methodisch aus, ohne je mit seinen außergewöhnlichen Auszeichnungen zu prahlen oder daran zu erinnern. 1943 wurde Olivieri vom faschistischen Präfekten eingeladen, das Amt des Bürgermeisters von Parma zu übernehmen. Die verächtliche Ablehnung dieses Vorschlags markierte den Beginn seines Martyriums: Die Faschisten Parmas riefen die Gestapo aus Bologna, die ihn verhaftete und ihn im März 1944 ins Gefängnis von San Giovanni in Monte in Bologna brachte.

Er kam auf Befehl des lokalen Sipo-SD-Kommandos am 20. März 1944 mit der Häftlingsnummer 9982 in deren Gefängnis San Giovanni in Monte. Am 6. Juni 1944 verlegte man ihn von San Giovanni in Monte zusammen mit anderen politischen Gefangenen und einigen Juden ins Konzentrations- und Durchgangslager Fossoli, von wo man ihn im Anschluss ins Lager von Bozen-Gries brachte.

Am 5. August 1944 wurde er nach Mauthausen deportiert, wo er zwei Tage später ankam. Er erhielt die Häftlingsnummer 82457 und wurde als Schutzhäftling eingestuft. Ausgewiesener Beruf: Rechtsanwalt.

Vom 13. August 1944 bis zum 1. September war er dem Außenlager Gusen als Hilfsarbeiter zugeordnet. Vom 7. September bis zum 1. November 1944 war er im Revier aufgenommen. Dann wurde er im Werk der Steyr-Daimler-Puch in Gusen eingesetzt, wo sein Tod am 29. April 1945 vermerkt wurde.

Das biografische Lexikon schreibt weiters über ihn:

Gegen Mitte März 1945 war Olivieri aufgrund der Schwerstarbeit und der harten Schläge (man hatte ihm einen Arm gebrochen) sowie der mangelnden Ernährung in einer sehr schlechten Verfassung. Er wurde in die Krankenstube verlegt, wo er bis zum 22. April blieb. An diesem Tag wurde er in einem erbarmungswürdigen Zustand und ohne die Kraft, sich auf den Beinen zu halten, entlassen. (…) Einige Leidensgenossen nahmen ihn mit zu ihrer Arbeit, wo sie ihn dann versteckten, um ihn vor der sicheren Ermordung zu bewahren und ihn in ihrer Obhut zu haben. Aber sein gemarterter Körper konnte dem Leid nicht länger standhalten und am Vorabend der Befreiung verstarb Olivieri. Seine Kameraden, die mit ihm gemeinsam deportiert worden waren, erinnerten an sein würdevolles Verhalten in den Gefängnissen und im Vernichtungslager. In seiner Jugend war Olivieri ein erfahrener Alpinist und mehrere Jahre Präsident der Gebirgsjäger von Parma. (Aurea Parma 1945, 38).

www.ciportanovia.it

 

Quelle:

www.ciportanovia.it – Ein Projekt der Sektion Bologna der A.N.E.D. und der gesetzgebenden Versammlung der Region Emilia-Romagna

Literatur:

Das biografische Lexikon der Einwohner von Parma (Dizionario Biografico dei Parmigiani) von Roberto Lasagni kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://www.parmaelasuastoria.it/

Aurea Parma 1945, 38.

T. Marcheselli, Strade di Parma, II, 1989, 122.

L. Tarantini, in Resistenza oggi 3 1991, 4-5.

Position im Raum