Sante Contoli 1884 - 1945

Geboren 31.1.1884 in Imola
Gestorben 30.4.1945 in Mauthausen

Biografie

Sante Contoli wurde am 31. Jänner 1884 als Sohn von Attilio und Maria Casadio in Imola (BO) geboren, wo er auch in der Via Selice 42 wohnte. Er war mit Lucia Tirapani verheiratet, mit der er fünf Kinder hatte. Tagelöhner, Fuhrmann.

Er war zwischen 1930 und 1944 im politischen Zentralregister als Kommunist eingetragen.

Während der Diktatur galt er als Kommunist als politisch gefährliche Person, die man zur „dritten Kategorie“ zählte. Am 4. Jänner 1930 wurde er anlässlich der Vermählung des Kronprinzen bis zum 12. Jänner festgesetzt. Ende 1943 wurde er in Imola unter der Anschuldigung verhaftet, an einem Attentat auf eine Kaserne der Guardia Nazionale Repubblicana (GNR, Nationalrepublikanische Garde) teilgenommen zu haben.

Am 26. Jänner 1944 wurde ihm und zehn weiteren Antifaschisten, die in den Gefängnissen San Giovanni in Monte (BO) und der Rocca von Imola, wo Contoli ursprünglich in Haft war, als Repressalie für den Tod von Federale Facchini der Prozess gemacht. Contoli wurde zu 30 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. (Über die anderen Beschuldigten wurde die Todesstrafe verhängt.) Die Begründung seiner Verurteilung lautete wie folgt: „Er hat ab dem 25. Juli 1943 im Gebiet des regionalen Militärkommandos mit Schriften und Worten, durch eine bestimmte Haltung, willkürliche Versäumnisse und aufrührerischem Handeln, eine Atmosphäre der Unruhe und Revolte angeheizt, welche die Täter des Mordanschlags zur Verübung der Straftat angestachelt hat, die darauf abzielte, in der Person des Gefallenen den Verteidiger des Kampfes für die Unabhängigkeit und die Einheit des Vaterlandes zu beseitigen.“

Er war im Gefängnis San Giovanni in Monte mit der Häftlingsnummer 9292 inhaftiert, bis er am 17. Februar 1944 nach Parma überstellt wurde, weil das Gefängnis „geräumt“ wurde.

Schließlich wurde er in das Lager von Fossoli gebracht, von wo er am 21. Juni 1944 zusammen mit 474 weiteren Inhaftierten nach Mauthausen deportiert wurde. Bei seiner Ankunft im österreichischen Lager erhielt er die Häftlingsnummer 76306 und wurde als Schutzhäftling mit rotem Dreieck (ein Schutzhäftling war aus Sicherheitsgründen in Haft und entsprach einem politischen Gefangenen) eingestuft. Angeführter Beruf: Bauer.

Am 5. Juli 1944 wurde er als Hilfsarbeiter in das Außenlager Wiener Neustadt gebracht, wo die Rax-Werke (Geräte für die deutsche Marine) in genau jenen Tagen erneut die Produktion aufgenommen hatte.

Er verstarb in Mauthausen am 30. April 1945.

Die Kommission zur Anerkennung der Partisanen der Region Emilia-Romagna hat ihn als Partisan anerkannt.

www.ciportanovia.it

 

Quelle: 

www.ciportanovia.it – Ein Projekt der Sektion Bologna der A.N.E.D. und der gesetzgebenden Versammlung der Region Emilia-Romagna

Position im Raum