Karl Dobernig 1881 - 1945
Geboren 20.1.1881 in Grafenstein
Gestorben 3.5.1945 in Ebensee
Biografie
Karl Dobernig wurde als Sohn des vlg. Kanzian Keuschlers Karl Dobernig und dessen Frau Margareth Marx in der Südkärntner Gemeinde Grafenstein/Grabštanj geboren. Umgangssprache war zu jener Zeit das Slowenische. Karl jun. betrieb später, wie sein Vater, eine kleine Landwirtschaft und ein Sägewerk.
Gemeinsam mit seiner Tochter Hilde und deren Ehemann Michael Zewel unterstützte er einen französischen Kriegsgefangenen, der zu den Partisanen überlaufen wollte. Sie versteckten und versorgten ihn. Ihre Tätigkeit wurde verraten und alle drei am 1. Mai 1943 verhaftet. Hilde wurde in die KZ Ravensbrück und Auschwitz verschleppt, überlebte jedoch die KZ Internierung. Ihr Gatte wurde ihm Zuge der Festnahme bei einem Fluchtversuch erschossen. Karl Dobernig wurde von der Gestapo Klagenfurt zunächst in das KZ Dachau eingewiesen, wo sein Zugang am 28. Mai 1943 registriert wurde. Am 1. Juli 1943 erfolgte seine Überstellung in das KZ Mauthausen. Dort musste er die Nummer 32.318 tragen. Die Häftlingspersonalkarte beschreibt ihn folgendermaßen: »169 cm, schlank, ovales Gesicht, braune Augen, dunkelbraune Haare, … Sprache Deutsch und Slowenisch. Besondere Kennzeichen Schussnarbe am linken Arm…« (ITS). Vom 30. August 1943 bis zum 6. August 1944 war Dobernig als Hilfsarbeiter im Außenlager Wiener Neudorf eingesetzt, es folgte ein Arbeitseinsatz in der Rüstungsindustrie in Graz. Am 24. Jänner 1945 wurde er mit 63 Jahren dem Baukommando Leibnitz in Graz zugewiesen. Jedoch im April 1945 überstellte die SS die KZ-Internierten des »Kommando Graz« in das Außenlager Ebensee. Am 3. Mai 1945 wurde der Tod des 63-Jährigen festgestellt.
Brigitte Entner
Slowenisches Wissenschaftliches Institut – Slovenski znanstveni institut Klagenfurt/Celovec
Quellen:
Archiv der Diözese Gurk in Klagenfurt (Pfarre Grafenstein/Grabštanj, Geburtsbuch);
Archiv des Slowenischen wissenschaftlichen Instituts in Klagenfurt;
International Tracing Service, Bad Arolsen;
Kärntner Landesarchiv (AKL, Abt. 14 OF 81).
Literatur:
Brigitte Entner, Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Klagenfurt – Wien/Celovec – Dunaj 2014, 359 360.
Position im Raum

