Pierre Gouello 1922 - 1945 Bearbeiten
Geboren 13.10.1922 in Loyat
Gestorben 2.2.1945 in Melk
Biografie
Pierre Marie Joseph GOUËLLO wurde am 13. Oktober 1922 in Loyat geboren. Er war der Sohn von Joseph Marie Gouëllo (1872-1943) und Émilie Anne Marie Désirée Delanoë (1887-1932). Am 14. Dezember 1943 ging er mit Simone Marie Druais in Ploërmel den Bund der Ehe ein. So wie sein Vater war er Fleischer in Loyat.
Es herrschte Krieg … In Frankreich trat am 16. Februar 1943 ein Gesetz in Kraft, das alle Männer im Alter von 21 bis 23 Jahren zum S.T.O. (Service du Travail Obligatoire – Pflichtarbeitsdienst) verpflichtete.
Pierre war 21 Jahre alt. Er wurde von einer Gendarmerie-Patrouille verhaftet, nach Vannes und anschließend nach Lorient gebracht, wo er für die Organisation Todt arbeiten musste. Es gelang ihm, zu fliehen und nach Loyat zurückzukehren. Im März stellte ihm der Sekretär des Gemeindeamtes einen gefälschten Personalausweis mit dem Namen COCHERIL François, geboren am 7. Oktober 1919 in Kerfourn (Departement Morbihan), aus. Ab diesem Zeitpunkt begann für Pierre ein Nomadenleben.
Er versteckte sich, um seinem Vater in der Fleischerei helfen zu können, und lebte mit ein paar Kameraden in einem Zelt an einem einsamen Ort, Le Pont Neuf in Ploërmel. Er nahm mit Leborgne Kontakt auf, dieser nahm ihn in seiner Gruppe des Netzwerks Vengeance auf. Dieser Lebensabschnitt endete im Januar 1943; während dieser Zeit fanden in seinem Leben zwei wichtige Ereignisse statt: sein Vater starb im November 1943, und er selbst heiratete im Dezember 1943.
Pierre erkrankte an einer Lungenkongestion und kehrte an seinen Wohnort zurück, um sich pflegen zu lassen. Dort wurde er verhaftet. Am Abend des 17. Januar 1944 wurde der deutsche Gefreite Hammes durch einen Genickschuss getötet. Drei Tage später führte die deutsche Armee in Guilliers und den umliegenden Gemeinden eine große Razzia durch.
500 Männer im Alter von 18 bis 50 Jahren wurden in Guilliers zusammengetrieben, 49 wurden ausgewählt. Am 27. Januar 1944 wurde Pierre zusammen mit 40 Kameraden, darunter sein Schwager Henri Perrier und mein Vater Gabriel Querbouet, ins Frontstalag 122 von Compiègne gebracht und unter der Nummer 25888 registriert. Seine 40 Kameraden verließen Compiègne am 23. März und erreichten das Konzentrationslager Mauthausen am 25. März 1944.
Wahrscheinlich wurde Pierre aufgrund seines Gesundheitszustandes erst mit dem Konvoi vom 6. April 1944 nach Mauthausen gebracht, er traf dort am 8. April ein. Im Eingangsregister des Konzentrationslagers ist folgender Eintrag zu lesen:
62175 Fr. Sch. COCHERIL François 7.10.19 Landarb. Quartz 21/4 Gestorben 2.FEB.1945.
Daraus geht hervor, dass Pierre Gouëllo unter seinem falschen Namen deportiert worden war.
Seine Kameraden des Konvois vom 25. März waren nach wie vor in Quarantäne. Es ist nicht feststellbar, ob sie einander wieder gesehen haben. Henri Perrier und mein Vater wurden am 16. April 1944 mit weiteren 10 Kameraden nach Wiener Neudorf gebracht. Pierre war nur 13 Tage in Quarantäne im Hauptlager, bevor er am 21. April 1944 dem Projekt Quarz im Konzentrationslager Melk zugeteilt wurde.
Sein Tod wurde am 2. Februar 1945 registriert; Pierre war damals 22 Jahre alt. Von der Männern, die bei der „Razzia von Guilliers“ verhaftet worden waren, kehrten nur 19 in ihre Heimat zurück.
Armelle QUERBOUET ist die Tochter von Gabriel QUERBOUET, der in Mauthausen unter der Häftlingsnummer 60477 registriert worden war.
Quellen:
Amicale de Mauthausen (französischer Verein zur Erinnerung an die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen), III. Monument SHD Caen AC 26P 1132- AC 21P 457662 SHD Vincennes GR 16P 264513