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Jan Sztwiertnia 1911 - 1940 Bearbeiten

Geboren 1.6.1911 in Ustroń
Gestorben 29.8.1940 in Gusen

Biografie

Geboren am 1. Juni 1911 in Ustroń im Teschener Schlesien, wurde er in den Jahren 1925-30 am Pädagogischen Seminar in Cieszyn (Teschen) ausgebildet. Unter der Anleitung von Karol Hławiczka und Alfred Nohel lernte er dort unter anderem das Violin-, Klavier- und Orgelspiel. Aus dieser Zeit stammen seine ersten Kompositionen (Op. 2), die Lieder für Stimme und Klavier Zum Abschied und Ich darf nicht von dir träumen zu den Texten von Leon Rygier, ebenso Ein Gebet und die Etüde in f-Moll. 1929 gründete er gemeinsam mit seinen Kollegen die Gesellschaft Acord zur Bewahrung der Kulturgüter des Teschener Landes. Er schrieb auch die Hymne dieser Gesellschaft. In den Jahren 1930–1939 war er Schullehrer in Wisła. Gleichzeitig lernte er autodidaktisch Tonsatz, Kontrapunkt und Instrumentierung. 1933 heiratete er Ewa Wantulok und wurde daraufhin Vater zweier Söhne, Jan und Bolesław. Ab 1937 studierte er unter der Leitung von Aleksander Brachocki, ein Schüler von Ignacy Jan Paderewski, und Tadeusz Prejzner Komposition und Musikpädagogik am Schlesischen Musikkonservatorium in Katowice. Dort erkannten seine Lehrer seine große musikalische Begabung. Im Mai 1939 erhielt Sztwiertnia ein Stipendium der polnischen Regierung für ein weiterführendes Studium bei Nadia Boulanger in Paris. Der Kriegsbeginn machte diese Pläne zunichte. Im April 1940 wurde Sztwiertnia festgenommen und nach ein paar Tagen Haft in Cieszyn ins KZ Dachau eingeliefert – dort wurde er in der Evidenz am 28. April 1940 unter der Häftlingsnummer 6567 verzeichnet. Am 5. Juni 1940 wurde er in das KZ Mauthausen/Gusen überführt. Er starb am 29. August 1940 im Alter von gerade 29 Jahren in Gusen. Seine symbolische Grabstätte befindet sich auf dem evangelischen Friedhof Na Groniczku in Wisła.

Zu seinen bedeutendsten Kompositionen zählen:

- die Volksoper Salasznicy,

- die symphonische Dichtung Śpiący Rycerze w Czantorii (Die schlafenden Ritter im Berg Czantoria),

- stilisierte schlesische Tänze für ein Symphonieorchester,

- die Chorwerke: Beskidensuite, die Motette: Der Herr ist mein Hirte, Wir Erben des Wortes (eine Hymne der polnischen Lutheraner), die Kantate Die Ritter,

- zahlreiche Kammermusikwerke, unter anderem ein Rondo für Oboe und Klavier, zwei Präludien für Oboe, Klarinette und Fagott, ein Valse Capriccio für Violine, Violoncello und Klavier, ein Rondo für Streichquartett.

Seine letzten Werke sind die drei Anfang 1940 entstandenen Lieder für Stimme und Klavier zu den Texten des berühmten polnischen Dichters Leopold Staff.

Hubert Miśka

Hubert Miśka hat ein Studium an der Musikakademie Katowice als Tenor abgeschlossen und ist als Dozent an der Abteilung für Dirigieren und Gesang der Uniwersytet Śląski w Katowicach tätig. 

 

Literatur:

Hubert Miśka: Solowa twórczość wokalna Jana Sztwiertni – charakterystyka stylistyczna i aspekty wykonawcze (Katowice 2010).

Hubert Miśka (Hg.): Jan Sztwiertnia (1911–1940). Człowiek i dzieło - w setną rocznicę urodzin (Katowice 2012).

Marek Podhajski (Hg.): Kompozytorzy polscy 1918-2000 (Gdańsk / Warszawa 2005).

J. Kantyka/W. Zieliński (Hg.): Śląski Słownik biograficzny (Katowice 1979).

Iwona Bias/Urszula Ptasińska: Jan Sztwiertnia (1911–1940). Dokumenty życia i twórczości. Katalog wystawy (Katowice 1981).

Stanisław Dobosiewicz: Mauthausen-Gusen. Poezja i pieśń więźniów (Warszawa 1983).

J. Drozd: Jan Sztwiertnia. In: Udział ewangelików śląskich w polskim życiu kulturalnym (Warszawa 1974).

Ryszard Gabryś: Dar muzycznego geniuszu. W 100. rocznicę urodzin Jana Sztwiertni. In: Śląsk (2011), Heft 9.

Ryszard Gabryś: „Sałasznicy” Jana Sztwiertni. W 70 rocznicę urodzin kompozytora (Cieszyn 1982).

Ryszard Gabryś: Symfonia niedokończona w: Folder okolicznościowy z okazji 100 urodzin kompozytora (Cieszyn 2011).

Ryszard Gabryś: Wiślański Szymanowski. In: Dziennik Zachodni, Nr. 96 (Katowice 1982).

B. Gieburowska: Trzy pieśni do słów Leopolda Staffa – ostatnie opus Jana Sztwiertni. In: Górnośląski almanach muzyczny (Katowice 1988).

B. Gieburowska-Gabryś: Muzyka instrumentalna Jana Sztwiertni. In: Kultura muzyczna ziemi cieszyńskiej (Katowice 1977).

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