Vladimír Krist 1905 - 1942 Bearbeiten
Geboren 8.2.1905 in Zubří
Gestorben 27.3.1942 in Mauthausen
Biografie
1916 begann er das Realgymnasium in Valašské Meziříčí zu besuchen, wo er 1925 das Abitur ablegte. Da er schon von Kindheit an Interesse an Naturwissenschaften zeigte, ließ er sich als Student für die Fächer Biologie und Geografie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Masaryk-Universität Brünn einschreiben. Ab 1926 übte er hier die Tätigkeit als Demonstrator des Botanischen Instituts aus und vom 1. Oktober 1930 bis 30. September 1931 war er nicht honorierter Assistent desselben Instituts. Nach der Promotion am 13. Juni 1933 erwarb er den Titel eines Doktors der Naturwissenschaften. In demselben Jahr erhielt er eine Stelle als honorierter Assistent, die er bis Juni 1941 ausübte. Einige und das die letzten Monate vor der Verhaftung war Vladimír Krist im Dendrologischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule in Brünn tätig. In den Jahren 1930-1941 veröffentlichte er insgesamt 36 originale wissenschaftliche Studien, wobei er neben der Flora der böhmischen Länder seine Aufmerksamkeit auch auf die Flora der Slowakei, der Karpatenukraine und des Balkans lenkte. Weiterhin war die populärwissenschaftliche und die Vortrags- und Aufklärungstätigkeit von Krist sehr umfangreich. Er gehörte zu den begeisterten Naturschützern und erwarb sich erhebliche Verdienste um botanische Naturdenkmäler. Im Januar 1938 wurde er zum externen Mitglied der Kommission für Naturschutz des Referats I der Masaryk-Akademie für Arbeit gewählt, 1940 folgte seine Ernennung zum Konservator für Naturschutz des Denkmalamtes in Brünn und am 29. Juni 1941 wählte ihn die Mährische naturwissenschaftliche Gesellschaft auf ihrer Sitzung zum ordentlichen Mitglied.
Vladimír Krist war ab September 1934 mit Marie geb. Makovičková verheiratet. Am 26. Februar 1938 wurde die Tochter des Ehepaares Olga geboren.
Während der nazistischen Besetzung reihte sich Dr. Krist in den Widerstand in der Organisation „Obrana národa“ ein. Die Gestapo verhaftete ihn am 20. November 1941 und pferchte ihn danach in eine Zelle des Polizeigefängnisses im Kaunitz-Kolleg. Das Brünner Standgericht verurteilte Vladimír Krist am 12. Dezember 1941 zur sog. Übergabe an die Gestapo mit dem Vermerk RU (Rückkehr unerwünscht). Danach wurde er am 13. Januar 1942 nach Mauthausen abtransportiert, wo er infolge der unmenschlichen Bedingungen und Folterungen seitens der Aufseher bereits am 27. März desselben Jahres starb. Am 26. Juni 1946 wurde er zum Dozenten der systematischen Botanik posthum ernannt und am 26. Oktober desselben Jahres verlieh ihm die Landwirtschaftliche Hochschule posthum den Titel eines Doktors honoris causa.
Vladimír Černý
Vladimír Černý, geb. 1975 in Svitavy, studierte Geschichte und Politologie an der Masaryk-Universität in Brno. Gegenwärtig unterrichtet er extern am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Studien an der Fakultät für soziale Studien und am Institut für Geschichte der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität.
Quellen:
Archiv der Masaryk-Universität Brünn, Fond A1, Rektorat der Masaryk-Universität, Karton 303/18, persönliche Akte von Vladimír Krist.
Literatur:
Rudolf Musil et al.: Osobnosti Přírodovědecké fakulty Masarykovy univerzity (Persönlichkeiten der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Masaryk-Universität). Brno 1997.
Jiří Unar: Vzpomínka na Vladimíra Krista. (Erinnerung an Vladimír Krist). In: Universitas, 1982, Nr. 2, S. 104-105.