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Emilio Dal Lago 1902 - 1945 Bearbeiten

Geboren 26.10.1902 in Levico Terme
Gestorben 30.3.1945 in Gusen

Biografie

Emilio Dal Lago wurde am 26. Oktober 1902 als Sohn von Arduino und Dirce Dallabona in Levico (TN) geboren. Er wohnte in der Via Portici 32 in Bozen. Verheiratet mit Ernestina Albertani, Vater von Adriana. Angestellter im Tourismusbüro Bozen.

Brunamaria Dal Lago Veneri schreibt über ihn:1

Emilio Dal Lago wird am 26. Oktober 1902 als Sohn von Arduino und Dirce Dallabona in Levico geboren. Die Familie siedelt sich mit den Brüdern Adriano und Serafina in Trento (Trient) an. Die Brüder Dal Lago liebten die Berge und Adriano, ein erfahrener Bergsteiger, stirbt 1938 an der Südwand der Marmolata. Emilio Dal Lago, der im Bozener Tourismusbüro angestellt ist, heiratet Ernestina Albertani. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor, die Adriana genannt wird. Nach dem 8. September äußert sich Emilio Dal Lago in der Öffentlichkeit missbilligend über den Nazifaschismus. Seine Äußerungen werden weitergetragen und Emilio Dal Lago wird verhaftet. Aufgrund seiner perfekten Deutschkenntnisse und seiner beruflichen Tätigkeit wird er freigelassen. Er flieht nach Cesena, wo er verhaftet wird, weil er vermutlich von jemanden aus Bozen verraten worden war. Man bringt ihn ins Gefängnis San Giovanni in Monte in Bologna.

Nachdem er am 3. März 1944 in Cesena verhaftet worden war, wurde er am 5. März 1944 in das Gefängnis des SS-Kommandos (Außenkommando Bologna der Sipo-SD) in Bologna mit der Häftlingsnummer 9472 eingeliefert.

Am 16. Mai 1944 wurde er zusammen mit einer Gruppe von politischen Häftlingen ins Konzentrationslager Fossoli verlegt, von wo er am 21. Juni 1944 einem Konvoi angeschlossen wurde, der 475 Internierte nach Mauthausen deportierte.

Am 24. Juni kam er im österreichischen Lager an, wo er die Häftlingsnummer 76390 erhielt und als Schutzhäftling eingestuft wurde. Danach wurde er am 13. Juli in das Außenlager Großraming verlegt, wo bis August 1944 rund tausend Häftlinge beim Bau eines Elektrizitätskraftwerks eingesetzt waren. Vom 25. August 1944 bis zum 27. November war er als Hilfsarbeiter wieder in Mauthausen. Bis zum 29. Jänner war er den Kläranlagen des Lagers zugeteilt.

Aufenthalt im Revier bis zum 5. Februar 1945. Ab dem 17. Februar war er dem Außenlager Gusen zugeteilt, wo unter dem Tarnnamen „Bergkristall“ ein Stollensystem gegraben wurde, in dem für Steyr-Daimler-Puch Teile für das Messerschmitt-Jagdflugzeug Me 262 produziert wurden.

Als Datum seines Todes in Gusen wurde der 30. März 1945 vermerkt.

Brunamaria Dal Lago Veneri erzählt weiter:

Zur gleichen Zeit [des Todes von Emilio] stirbt auch seine Frau im Kugelhagel von Maschinengewehren, als sie ihre Tochter von den Großeltern in San Genesio abholen wollte. Ein Freund aus der Haft übermittelt die Nachricht von Emils Tod.

„Linz, 20. Jänner 1945. Sehr geehrte Familie Dal Lago! Gestatten Sie mir, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Angehöriger und mein Freund Emil Dal Lago am Karfreitag 1945 im Konzentrationslager Gusen 2 bei St. Georgen an der Gusen (Österreich) verstorben ist. Er bat mich, Ihnen im Falle seines Ablebens zu schreiben. Leider war es mir aufgrund der Blockade der Post nicht möglich, dies früher zu tun. Ich war selbst Häftling im gleichen Lager. Aber es gelang mir, bis zur Befreiung zu überleben. Emil ist aufgrund allgemeiner Entkräftung gestorben. Allfällige Unterlagen können sich nur im Lager Mauthausen befinden, wo weitere Informationen verfügbar sein werden. Ich bitte Sie, mir den Erhalt meines Schreibens zu bestätigen, damit mein Gewissen Ruhe finden kann, weil ich die Bitte, die der arme Emil am Sterbebett an mich gestellt hat, erfüllt habe. Mit besten Grüßen, hochachtungsvoll Raimond Scholz. Linz an der Donau, Oberösterreich”

www.ciportanovia.it

 

Quelle:

www.ciportanovia.it – Ein Projekt der Sektion Bologna der A.N.E.D. und der gesetzgebenden Versammlung der Region Emilia-Romagna

Anmerkung:

1 La «voce» dei deportati nel giorno della memoria. Lettere dall’orrore. Storie senza ritorno, von Brunamaria Dal Lago Veneri, veröffentlicht im Corriere della sera vom 2. Jänner 2010 (Als pdf verfügbar auf der Website des Laboratorio di storia di Rovereto: http://www.labstoriarovereto.it)

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