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Franc Glinik 1895 - 1945 Bearbeiten

Geboren 1.10.1895 in Prevalje
Gestorben 8.5.1945 in Mauthausen

Biografie

Franc Glinik wurde als Sohn des Ehepaars Jakob Glinik und Marija Bauh in Prevalje geboren. Die Familien- und Umgangssprache des nach Loibach/Libuče (heute Bleiburg) in Kärnten heimatberechtigten Glinik war das Slowenische. 1925 heiratete er in der Heimatpfarre Bleiburg Helena Filip. Die beiden zogen eine Pflegetochter groß. Als Pächter bewirtschaftete die kleine Familie die Liegenschaft mit dem Vulgonamen Mertl in St. Margarethen bei Bleiburg.

Das Ehepaar Glinik unterstützte schon früh aktiv die Partisanenbewegung. Franc Glinik wurde gemeinsam mit dem Knecht Alojz Mehsner als Reaktion der Gestapo auf die Liquidierung des Blockleiters Johann Kressnig am 4. Mai 1943 verhaftet, obwohl die beiden nachweislich mit dem Mord nichts zu tun gehabt hatten. Die beiden wurden, wie vier weitere in diesem Zusammenhang verhaftete Männer, von der Klagenfurter Gestapo in das KZ Mauthausen eingewiesen. Am 11. Juni 1943 wurde er von der Lagerverwaltung mit der Häftlingsnummer 30797 registriert. Laut Häftlingspersonalkarte war er 165 cm groß, hatte blaue Augen und dunkle Haare. Als Sprachen wurden Deutsch und Slowenisch angeführt. Im KZ wurde er dem sogenannten Jugoslawenblock zugewiesen und am 1. November 1943 in das Außenlager Schwechat überstellt. Die letzte Nachricht an seine Frau verfasste er am 5. März 1945. Franc Glinik erlebte nachweislich die Befreiung im KZ Mauthausen, doch war er zu diesem Zeitpunkt bereits schwer an Typhus erkrankt. Sein genaues Todesdatum konnte von den Behörden nicht mehr eruiert werden. Sie legten nachträglich den 8. Mai 1945 als Todestag fest. Franc Glinik wurde 49 Jahre alt.

Brigitte Entner

Slowenisches Wissenschaftliches Institut – Slovenski znanstveni institut Klagenfurt/Celovec

 

Brigitte Entner, Historikerin am Slowenischen wissenschaftlichen Institut/Slovenski znanstveni inštitut und Lektorin an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec. Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Kärntner Sloweninnen und Slowenen, Geschichtspolitik und Erinnerungskultur(en), Britische Besatzungspolitik in Kärnten, Tourismusgeschichte.

 

Aus: Brigitte Entner, Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch (Klagenfurt/Wien / Celovec/Dunaj 2014), S. 309 und 312f.

 

Quellen:

Archiv des Slowenischen wissenschaftlichen Instituts (ASZI) in Klagenfurt, Fond C: OF, Fasc. VII, Mapa 3, Obč. 15 Libuče; Mapa 6, IX Vrašalne polje, 9.4.47; Fasc. V Velikovec, Mapa 3 OKOOF FOOF odbor, OF seznam Pliberk, 14.10.1946 (115).

International Tracing Service, Bad Arolsen.

Kärntner Amtsblatt 12, 10.6.1948, S. 92.

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