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Josef Birkle 1909 - 1943 Bearbeiten

Geboren 18.3.1909 in Mainz
Gestorben 4.4.1943 in Steyr

Biografie

Josef Dionysios Birkle wurde am 18. März 1909 in Mainz geboren. 1935 lebte er in Mainz und arbeitete als Metzger. Am 24. Oktober 1935 wurde er vom Landgericht Mainz wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu zwei Jahren Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. Seine Haft verbüßte der 26-Jährige ab dem 11. November 1935 im Gefängnis in Butzbach, wurde aber am 17. Dezember 1935 weiter in das Gefängnis Zweibrücken transportiert. Zum rechnerischen Haftende am 1. Juli 1937 dürfte er entlassen worden sein.

Später lebte er als Angestellter in Ollendorf in der Eifel. Am 8. April 1939 kam er als Schutzhäftling in das KZ Dachau und wurde am 26. September 1939 in das KZ Buchenwald transportiert, wo er am nächsten Tag ankam. Am 7. März 1940 ging es von dort weiter in das KZ Mauthausen, wo er tags darauf zuging und als homosexueller „Schutzhäftling“ die Nr. 1.977 erhielt. Am 4. April 1943 wurde er im Alter von 34 Jahren im Kommando Steyr auf der Flucht erschossen. Zwei Tage später wurde sein Leichnam eingeäschert. Beigesetzt wurde er auf dem späteren Ehrenfriedhof in Steyr.

Rainer Hoffschildt, Hannover.

Rainer Hoffschildt wurde 1948 in Mecklenburg geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete bis zur Pensionierung als Berater in einer Sozialbehörde in Hannover. 1980 begann er mit der Errichtung des Schwullesbischen Archivs Hannover. Publikationen, u. a.: Olivia. Die bisher geheime Geschichte des Tabus Homosexualität und der Verfolgung der Homosexuellen in Hannover (1992).

Quellen:

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Gefangenenbuch Butzbach, G 30 Butzbach Nr. 1225. Ich danke Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen. Karteikarten im Hauptregister des ITS in Bad Arolsen. Nr. 82 im Totenbuch II Mauthausen im Zentralen Staatsarchiv Prag.

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