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Artur Berger 1914 - 1945 Bearbeiten

Geboren 3.3.1914 in Niederzissen
Gestorben 12.5.1945 in Gusen

Biografie

ARTUR oder ARTHUR BERGER

 1914 bis 1945 

Arthur Berger wurde am 3. März 1914 als Sohn von Julius Berger (1883-1918) und Josefine Eggener (1883-1941/1942) in Niederzissen (im Bezirk Ahrweiler in Rheinland-Pfalz) in Deutschland geboren. Die Bergers waren eine alteingesessene Familie in Niederzissen. Das Buch „Ein langer Weg:  Die Geschichte der jüdischen Familien der Synagogengemeinde Niederzissen im Brohltal“ von Brunhilde Stürmer und Brigitte Decker (ISBN 978-3-00-057515-0) bietet eine Geschichte jüdischen Lebens in Niederzissen.  

Julius Berger fiel am 11. April 1918 (im 1. Weltkrieg) in Frankreich. Josefine Berger führte ein Lebensmittelgeschäft in Niederzissen. Sie wurde in das Ghetto Łódź nach Polen deportiert und starb dort 1941/1942.  

Arthur Berger war von Beruf Schlosser. Es ist nicht bekannt, wann er aus Niederzissen wegzog, aber 1939 war seine gemeldete Wohnadresse Luxemburger Straße 37 in Köln, Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Dort wird für ihn und seine Mutter Josefine ein Stolperstein verlegt. Es gibt auch Stolpersteine für seine Schwester Selma Heilbrunn und meinen Vater Hugo Heilbrunn, die nach England flohen und den Krieg überlebten.  

Arthur heiratete am 9. Jänner 1939 Cäcilie Zerline Oppenheimer, die Tochter von Ruben Oppenheimer und Jeanette Sichel. Am 23. Jänner 1940 kam ihre Tochter Bella Judis auf die Welt. Offenbar starben sowohl Mutter als auch Tochter innerhalb von nur einem Monat an einer Lungenentzündung. Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass beide auf dem Friedhof Bocklemünd in Köln beigesetzt wurden.  

Über das weitere Geschehen gibt es widersprüchliche Informationen: 

Laut dem Amtsgericht Köln wurde Arthur am 21. oder 22. Oktober 1941 mit dem Transport 8, Häftlingsnummer 109, von Köln nach Łódź (Polen) deportiert. Auf der Genealogie-Plattform „MyHeritage“ gibt es eine Aufzeichnung, derzufolge Arthur am 14. Dezember 1941 von Łódź in das Vernichtungslager Chełmno verbracht wurde, wo er wahrscheinlich starb. Weitere private Nachforschungen ergaben, dass er am 5. Oktober 1942 nach Chełmno deportiert wurde. 

Aufzeichnungen aus dem Arolsen Online-Archiv erzählen aber eine andere Geschichte: Offenbar wurde Arthur am 26. August 1943 von Łódź nach Auschwitz-Birkenau transportiert. Dort blieb er, bis er am 25. Jänner 1945 als Zwangsarbeiter zu den Sauer Werken - die Teil des Mauthausen Lagerkomplexes waren - überstellt wurde. Laut Aufzeichnungen starb Arthur in Gusen und wurde am 12. Mai 1945 auf dem Friedhof in Gusen begraben. Es wird davon ausgegangen, dass der Leichnam von Arthur Berger später von Gusen in das KZ Mauthausen gebracht und dort in einem Massengrab beigesetzt wurde.

 

Peter Heilbrunn 

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