Antonio Cebrián Campos 1917 - 1941
Geboren 4.10.1917 in Caspe
Gestorben 20.8.1941 in Hartheim
Biografie
Mariano Cebrián aus Caspe hörte oft seinen Vater erzählen, dass sein Onkel Antonio im Krieg gestorben war. Als er Lesen lernte, ging er immer wieder die 25 Tafeln an der Seitenfassade der Pfarrkirche mit den Namen der im Spanischen Bürgerkrieg gestorbenen „Märtyrer für Gott und Vaterland“ durch. Er fragte mehrere Male seinen Vater warum sein Onkel nicht auf diesen Tafeln stand. Eines Tages erklärte ihm sein Vater, wo sein Onkel Antonio den Tod fand, was ihn dorthin gebracht hatte und warum sein Name nicht auf der Liste an der Kirchenmauer in Caspe zu lesen war.
Antonio Cebrián kam am 4. Oktober 1917 auf die Welt und war das älteste der fünf Kinder des Ehepaars Antonio Cebrián Catalán und Joaquina Campos, von denen aber nur drei überlebten. Sie waren Bauern in Caspe, und in seinen jungen Jahren half Antonio neben dem Schulbesuch seinen Eltern bei der Feldarbeit aus.
Antonios Vater war militanter Republikaner, was ihn wohl in seiner politischen Bewusstseinsbildung beeinflusste. 1936 trat er der einheitlichen sozialistischen Jugend bei. Während des Spanischen Bürgerkriegs wurde er Ende 1937 eingezogen. Unterdessen blieb die Familie in Caspe und wurde von den Kriegswirren unmittelbar getroffen – bei einem Bombenangriff wurde ihr Haus zerstört. Die ganze Familie flüchtete vor den herannahenden Franco-Truppen und fand in verschiedenen Orten in Katalonien Zuflucht.
Antonios grausames Schicksal zeichnete sich ab. Nachdem er endgültig von der Familie getrennt wurde, kam er in Folge des Rückzugs der republikanischen Armee nach Frankreich ins Flüchtlingslager Argelès. Wie viele andere meldete er sich bei einer ausländischen Arbeiterkompanie und wurde an die Maginot-Linie entsandt. Während der Frühjahrsoffensive 1940 wurde er von den Deutschen verhaftet und ins Stalag (Stammlager) I B in Hohenstein gebracht. Von dort wurde er nach Mauthausen deportiert, wo er am 9. August 1940 (Häftlingsnummer 3625) ankam. Einige Monate danach wurde er am 17. Februar 1941 ins nahegelegene Lager Gusen (Häftlingsnummer 10341) überstellt. In diesem von Hunger, Folter und Tod geprägten Inferno verblieb er bis zum 20. August 1941, als er ins Schloss Hartheim gebracht wurde, wo er am 23. September in der Gaskammer starb.
Mariano erzählt, dass Antonios Familie nach Kriegsende nach Caspe zurückkehrte und über die durch das Rote Kreuz vermittelten Briefe von seinem Exil in Frankreich erfuhr. Diese Organisation teilte auch Jahre später Antonios Tod den Angehörigen mit.
Im Mai 2005 reiste Mariano Cebrián nach Mauthausen, um an der Gedenkfeier anlässlich des 60. Befreiungstags teilzunehmen. Dabei besuchte er die Gedenkstätte auf Schloss Hartheim. Nach stundenlanger Suche konnte er endlich den Namen finden, den er seit seiner Kindheit suchte – am richtigen Ort, wo seines Onkels Antonio gedacht wird.
Amical de Mauthausen y otros campos y todas las victimas del nazismo de Espana
Position im Raum

