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Julián Centelles Guarch 1919 - 1941 Bearbeiten

Geboren 17.3.1919 in Portell de Morella
Gestorben 7.11.1941 in Gusen

Biografie

Juliáns Großneffe Alejandro Zurita Centelles hat die Mühe auf sich genommen, die Geschichte seines Großonkels zu dokumentieren und aufzubereiten, da sie im Laufe der Jahre Gefahr lief, in Vergessenheit zu geraten. So konnten wir erfahren, dass er aus Portell de Morella (Provinz Castelló) war, wo er am 18. März 1919 geboren wurde. Julián war das älteste Kind von Bernardo Centelles und María Guarch. Als er 16 Jahre alt war, zog die Familie 1935 nach El Lotonar, einem Ortsteil des kleinen Dorfes Ladruñán mitten im Maestrazgo von Teruel. In diesem unwirtlichen ländlichen Umfeld betrieb die Familie auf mehreren Hektar Trockenfeldbau. Ein Teil der Felder stand im benachbarten Ort Ejulve.

In El Latonar erlebte Juliáns Familie den Spanischen Bürgerkrieg und seine Folgen: Hoffnung, Angst und Repressalien kamen mit Geschichten im Untergrund, Überlebenskampf und Exil zusammen. Alejandro hat die Umstände geschildert, denen sich sein Onkel Julián, der ältere Bruder seines Vaters, ausgesetzt sah, als er Anfang 1939 ins Exil musste, weil er auf Seiten der Republikaner gekämpft hatte:

„Julián zog mit 18 Jahren als republikanischer Soldat in den Bürgerkrieg und ging nach Kriegsende mit der republikanischen Diaspora nach Frankreich. Vor kurzem haben wir erfahren, dass er 1939 als Flüchtling im Lager Agde interniert war, in dessen Verzeichnissen er als Unteroffizier erscheint. Wir glauben, dass er sich danach zur 109. ausländischen Arbeiterkompanie meldete, die die Verteidigungslinien im Elsass angesichts der möglichen Invasion durch die deutsche Armee verstärkten. Genau eine Woche nach der Einnahme von Paris durch die Nazis wurde Julián im Juni 1940 in Delle an der Grenze zur Schweiz verhaftet. Nachdem er im Frontstalag [Frontstammlager] 140 in Belfort [Frankreich] gefangen gehalten wurde, kam er im Jänner 1941 ins Stalag XI-A in Altengrabow und danach im April ins KZ Mauthausen, wo ihm die Nummer 4960 zugewiesen wurde. Wir wissen nicht, ob er im Steinbruch oder woanders arbeitete, jedenfalls wurde er am 20. Oktober in einer Gruppe von 957 Spaniern ins Nebenlager Gusen überstellt. Im schicksalhaften November 1941 wurden fast 900 spanische Republikaner, darunter Julián, in Gusen umgebracht und verbrannt. Julián verstarb am 7. November im Alter von 22 Jahren.“

Juliáns Familie erfuhr erst viele Jahre später von seinem dramatischen Leben im Exil und der Deportierung. Seine Jugend fand mit 18 Jahren wegen dieser Bruderkriege – erst der Spanische Bürgerkrieg, dann der Zweite Weltkrieg – ein jähes Ende. Im Alter von 18 bis 22 Jahren musste er zahlreiche Situationen durchstehen, die für seine Eltern und Geschwister kaum vorstellbar waren. Diese spürten Jahrzehnte lang das Fehlen des Bruders, und so möchten ihre Nachkommen seiner gedenken, um seine Erinnerung in Ehre und Würde aufrecht zu erhalten.

Amical de Mauthausen y otros campos y todas las victimas del nazismo de Espana

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