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Pierre Hugon 1922 - 1945 Bearbeiten

Geboren 26.12.1922 in Bellerive-sur-Allier
Gestorben 22.4.1945 in Linz

Biografie

Pierre Hugon wurde am 26. Dezember 1922 am Wohnsitz seiner Eltern, Les Compoints, in Bellerive-sur-Allier (Departement Allier) geboren. Sein Vater Jean war Angestellter der Compagnie Fermière de Vichy, seine Mutter Jeanne, geb. Commerçon, war Schneiderin. Pierre war von Beruf Schweißer und Karrosserieschlosser. Am 11. Jänner 1941 heiratete er Jeanne Schleiss in Bellerive-sur-Allier, das Ehepaar wohnte in der Rue Pasteur Nr. 2. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor. Im Juni 1943 verließ er die Groupement 42 des Chantiers de Jeunesse in Châtelguyon (Departement Puy-de-Dôme). Da er zwischen 1920 und 1922 geboren war, wurde er zum Pflichtarbeitsdienst S.T.O. (Service du Travail Obligatoire) einberufen. Mit dem Gesetz vom 16. Februar 1943 wurde in Frankreich der Pflichtarbeitsdienst (Service du Travail Obligatoire) eingeführt, der alle Männer der Jahrgänge 1920-21-22 dazu verpflichtete, zwei Jahre lang in Deutschland zu arbeiten. Sein Name stand auf der S.T.O.-Liste vom 23. August 1943 in Bellerive-sur-Allier. In der Spalte „Lage lt. S.T.O.“ war angegeben, dass Pierre Hugon sich nach Deutschland begeben hatte. Ein paar Monate später bekam er Urlaub und kehrte nach Bellerive-sur-Allier zurück, doch als dieser zu Ende ging, begab er sich nicht nach Deutschland sondern nach Aulnat (63) in der Nähe von Clermont-Ferrand, um sich laut Aussagen einer Zeugin dort zu verstecken. Er wurde am 4. Februar 1944 in Aulnat von den Deutschen verhaftet und im Gefängnis des 92. Infanterieregiments in Clermont-Ferrand eingesperrt. Es wurde ihm die Fälschung von Personalausweisen vorgeworfen. Am 6. April 1944 wurde er von Compiègne nach Mauthausen (Österreich) deportiert, wo er am 8. April mit dem Konvoi N° I.199 eintraf. Dort wurde er unter der Matrikelnummer 62565 registriert; nach der Quarantäne wurde er am 29. April in das Außenlager Linz I (Oberösterreich) und von dort am 18. Juni ins Außenlager Linz III überstellt.

Die Außenlager Linz I, II und II (Oberösterreich) beherbergten die Fabriken der „Hermann Göring Werke AG“, welche unter anderem auf folgende Bereiche spezialisiert waren: Schlackenverarbeitung, Stahlherstellung, Eisenbahn- und Kampfpanzerbau. Linz I wurde am 2. Februar 1943 eröffnet (und im August 1944 geschlossen), Linz II wurde am 27. Februar 1944, Linz III am 22. Mai 1944 eröffnet. Quelle: Livre Mémorial des Déportés de France (Gedenkbuch der Deportierten Frankreichs) der Stiftung F.M.D. (Fondation pour la Mémoire de la Déportation)[1]

Laut Angaben des Standesamtes Bellerive-sur-Allier starb Pierre Hugo dort am 23. April 1945.[2] Er erhielt den Titel „Mort pour la France“ (Gestorben für Frankreich). Sein Name steht auf dem Kriegerdenkmal von Bellerice-sur-Allier.

Livre Mémorial des Déportés de France (Gedenkbuch der Deportierten Frankreichs) der Stiftung F.M.D. (Fondation pour la Mémoire de la Déportation)

www.afmd-allier.com/PBCPPlayer.asp?ID=1162151

© AFMD (Amis de la Fondation pour la Mémoire de la Déportation) des Departements Allier

 

Quellen:

Livre Mémorial des Déportés de France (Gedenkbuch der Deportierten Frankreichs) der Stiftung F.M.D. (Fondation pour la Mémoire de la Déportation), Verlag Tirésias 2004

- Mauthausen – Das dritte Denkmal – Verein der Freunde von Mauthausen

[1] Anm. d. Red. MM: Die Daten der Lagereröffnungen entsprechen nicht dem aktuellen Forschungsstand. Siehe https://www.mauthausen-memorial.org/de/Wissen/Die-Aussenlager#map||25 (Geöffnet am 9.6.2022)

[2] Anm. d. Red. MM: Laut von der SS geführtem Totenbuch starb er am 22. April 1945. Siehe Sammlungen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen MM/Y46b/14749-14777.

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