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Luis Villar Fornas 1900 - 1941 Bearbeiten

Geboren 6.6.1900 in Barcelona
Gestorben 7.12.1941 in Gusen

Biografie

Llibert Villar ist aktuell der stellvertretende Vorsitzende der Amical de Mauthausen. Dieser Verein wurde 1962 in Barcelona von einer Gruppe überlebender spanischer Republikaner gegründet, die während des Zweiten Weltkriegs in verschiedene Nazilager deportiert wurden. Gemeinsam mit anderen Deportiertenwitwen machte seine Mutter ihre Ansprüche gegenüber der deutschen Bundesregierung geltend, die für die nahen Angehörigen der Deportationsopfer Entschädigungen festgelegt hatte.

Lliberts Vater Luis Villar Fornas wurde am 6. Juni 1900 in Barcelona geboren. Er beförderte Güter mit seinem eigenen Lastwagen. Nach dem faschistischen Putsch gegen die rechtmäßige Regierung der Republik meldete er sich freiwillig und führte als Mitglied der Verwaltungseinheit den Straßentransport zwischen Barcelona und Valencia durch. Lliberts Erinnerungen an den Vater sind zwar gering, aber sehr intensiv. Dies erzählte er insbesondere anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Amical: „Ich erinnere mich an ihn, als ich vier Jahre alt war, kurz vor dem Rückzug der Republikaner. Wir wohnten in einem Erdgeschoss in der Carrer Nàpols. Mein Vater schälte Kastanien, als plötzlich die faschistische Luftwaffe angriff. Er packte mich am Arm und wir rannten in den Luftschutzkeller. Er war voller Matratzen und eingeschüchterter Menschen, die dort lebten.“ Wenige Tage danach brach Luis auf. Beim Abschied von seiner Frau rechtfertigte er sich: „Ich habe nichts getan, doch wenn ich bleibe, bringen die mich um, weil ich Republikaner bin… Wenn der Konflikt vorbei ist, komme ich zurück.

In Frankreich verblieb er eine Zeit im Flüchtlingslager Argelès. Er schrieb mehrere Briefe an seine Familie, in denen er seine Situation schilderte. Seine Frau vernichtete sie aus Furcht vor Repressalien durch die Franquisten. Die persönliche Geschichte von Lliberts Vater verlief parallel zu jener der Tausenden Republikaner, die sich zu einer der in den Flüchtlingslagern gebildeten Arbeiterkompanien meldeten. Nach der deutschen Invasion wurden sie ihrem Schicksal überlassen und zwischen Ende Mai und Anfang Juni 1940 in großer Zahl verhaftet. Luis war einer von ihnen. Nach seiner Gefangennahme wurde er in die Stalags VIII C in Zagan (Polen) und XII D in Trier gebracht. Danach wurde er gemeinsam mit weiteren 770 Republikanern in einen Zug mit unbekanntem Ziel gezwungen. Am 25. Jänner 1941 kamen sie in Mauthausen an. Luis bekam die Nummer 4087 zugewiesen. Zweieinhalb Monate später wurde er nach Gusen (Nummer 11932) überstellt, wo er bis zu seinem Tod am 7. Dezember durchhielt.

Llibert erklärt die Beweggründe für seine Verbindung mit der Amical: „Einen Großteil meines Lebens habe ich damit verbracht, die Erinnerung an meinen Vater aufrecht zu erhalten. Ich habe die Erinnerung an die Deportierung den Jugendlichen näher gebracht, nachdem ich Mitglied wurde und als ich nach meiner Pensionierung über mehr Freizeit verfügte.

 

Juan M. Calvo Gascón

Amical de Mauthausen y de otros campos y de todas las víctimas del nazismo de España

 

 

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