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Jan Frączak 1920 - 1943 Bearbeiten

Geboren 28.8.1920 in Jednorożec
Gestorben 29.4.1943 in Gusen

Biografie

Jan Andrzej Frączak (andere Schreibweise Fronczak) ist in Jednorożec im Landkreis Praschnitz (Przasnysz) geboren. Er lebte zusammen mit seinen Eltern in nah gelegenem Dorf Parciaki und arbeitete als Sägewerksarbeiter. Seine Vorfahren beteiligten sich schon im Ersten Weltkrieg am Kampf für ein unabhängiges Polen, deshalb gehörte Jan schon vor 1939 den Pfandfindern an und engagierte sich patriotisch. Während des Zweiten Weltkrieges existierte in seinem Heimatdorf ein dichtes konspiratives Netzwerk, das bereits bei der ersten Verhaftungswelle im April 1940 dezimiert wurde. Jan trat im Sommer 1941 als vereidigtes Mitglied in die polnische Geheimorganisation „Komenda Obrońców Polski“ (Kommandantur der Verteidiger Polens) ein. Im Oktober 1941 verhafteten die Deutschen einen lokalen Kurier, der während der brutalen Vernehmung andere Mitglieder preisgab. Daraufhin organisierte Gestapo Schrafenwiese (Ostrołęka) am 21. November 1941 eine Razzia und nahm 42 Personen fest, darunter Jan. Alle wurden unter dem Vorwurf der staatsfeindlichen Betätigung in das Gerichtsgefängnis in Ostrołęka gebracht. Jan sei geständig, die polnischen illegalen Zeitschriften gelesen und weitergegeben zu haben. Die festgenommenen Polinnen und Polen wurden in der Untersuchungshaftanstalt Königsberg interniert. Am 1. September 1942 verurteilte der Strafsenat des Oberlandesgerichtes in Königsberg vier Personen zum Tode und die anderen zum Straflager, bei Jan waren es sechs Jahre verschärftes Straflager. Am 9. Dezember gleichen Jahres erfolgte seine Überstellung in das KZ Mauthausen. Er starb dort am 29. April 1943 an einer Lungenentzündung. Einer polnischen Studie zufolge sei er bereits im Gefängnis in Königsberg getötet, was vermutlich so nicht stimmt.

 

Dr. Katarzyna Woniak – Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 

Quelle:

·         Personalakte von Jan Fronczak, in: Instytut Pamięci Narodowej Warszawa, Sign. IPN GK 629/946 (Bestand: Gestapo Zichenau)

·         Strafurteil vom 1.09.1942, in: Aroslen Archives, 1.1.2/78632154 

·         Aleksander Drwęcki, Ruch oporu w gminie Jednorożec, in: Zeszyty Naukowe Ostrołęckiego Towarzystwa Naukowego 14 (2000), S. 183-218, hier S. 198

 

 

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