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Hans Richard Stern 1900 - 1942 Bearbeiten

Geboren 8.12.1900 in Breslau / Wrocław
Gestorben 25.6.1942 in Mauthausen

Biografie

8.12.1900     geboren in Breslau als Sohn des Kaufmanns Adolf Stern (gebürtig aus Brünn/Mähren) und seiner Ehefrau Zirel (Cäcilie) Stern, geb. Pariser

1906             Umsiedlung der Familie nach Berlin. Sein Vater Adolf Stern gründet dort 1907 eine Eisen- und Metallgroßhandlung unter seinem Namen

1907-1918    zunächst Besuch der Volksschule, anschließend Besuch des Sophien-Real-Gymnasiums

27.3.1918     Einberufung in den Wehrdienst der österreichisch-ungarischen Wehrmacht, von Anfang April bis Anfang Mai 1918 Rekrut in Hermannstadt (Siebenbürgen, damals Ungarn, heute Rumänien), dann von Anfang Mai bis Anfang November 1918 Offiziersschule in Karlsburg (Siebenbürgen, damals Ungarn, heute Rumänien)

7.11.1918     Versetzung in das nichtaktive Verhältnis durch den Deutschen Militärrat in Brünn

März 1919    kaufmännischen Lehre im Rahmen eines Anstellungsverhältnisses bei der Eisenfirma Arno Siegfeld, Viktoria-Luise-Platz 4, Berlin W 30 (bis Nov. 1921)

Dez. 1921      Angestellter als Ein- und Verkäufer bei der Firma Limes Eisen­handlungsgesellschaft mbH, Tiergartenstraße 8, Berlin W 10 (bis Ende 1922)

Jan. 1923      Eintritt in das väterliche Geschäft  Adolf Stern Eisen- und Metallgroßhandlung, Berlin NO 55, Prenzlauer Allee 36, erst als Angestellter, ab 1929 als Mitinhaber; nach dem Tod seines Vaters Adolf am 18.3.1931 führt er das Geschäft alleine weiter

26.10.1927   Erwerb der preußischen Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung, damit deutscher Reichsangehöriger

12.5.1932     Eheschließung mit Käte Elise Charlotte Woldt, eheliche Wohnung Prenzlauer Allee 36

7.5.1935       Ausbürgerung durch Widerruf der Einbürgerung vom 26.10.1927, dadurch Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit und kein deutscher Reichsangehöriger mehr

Juni 1935      Kündigung der Wohnung Prenzlauer Allee 36, Berlin NO 55, mit dem Argument, dass dies den arischen Mietern im Haus nicht länger zuzumuten sei

Juli 1935       Bezug einer Wohnung und Nutzung eines Lagerraums Frankfurter Allee 286, Berlin

1.5.1936       Geburt des 1. Kindes Norbert Stern

16.8.1936     Taufe in der Ev. Segenskirche in Berlin

9.12.1936     Verurteilung durch das Amtsgericht Berlin (632 Cs. 534/36) wegen Passvergehens zu 30,- RM und bei Nichtbeibringung 6 Tage Haft

Okt. 1937      Bezug einer Wohnung und Nutzung eines Lagerraums Senefelderstraße 19, Berlin N 58

18.11.1937   Antrag auf Erlaubnis zum Handel mit unedlen Metallen; Ablehnung des Antrags am 23.2.1938; es folgen Widerspruch und Klage gegen die Ablehnung

20.12.1938   Die Klage gegen die Ablehnung der Erlaubnis zum Handel mit unedlen Metallen wird abgewiesen mit der Begründung, dass ein Jude keine Gewähr für ein reelles Geschäftsunternehmen biete

2.2.1939       Abmeldung des Eisen- und Metallhandels

18.2.1939     Geburt des 2. Kindes Annette Stern

Juni 1939      Einsatz im Straßenbau in Fürstenwalde, Unterbringung im Lindorfer Barackenlager

23.11.1939   Das Erlöschen der enteigneten Firma Adolf Stern Eisen- und Metallgroßhandlung wird von Amts wegen im Handelsregister eingetragen.

Januar 1940  Unterkunft ohne Familie in der Mahlsdorfer Straße 41, Berlin-Köpenick

Sept. 1940    Unterkunft zur Untermiete ohne Familie bei B. Schulz, Königsberger Straße 5/6, Berlin

1940-1942    Ausübung verschiedener Tätigkeiten als „Hilfsarbeiter“, z.B. im Juni 1940 bei den Vereinigten Berliner Kohlenhändler, Teilestraße 8, Berlin-Tempelhof, im Sept. 1940 bei Max Fechner Johannes Quiel GmbH, Hans-Sachs-Straße 5, Berlin-Lichterfelde; zuletzt vom 13.9.1941 bis zum 14.4.1942 bei der Firma Arthur Franke, Mühlenstraße, Berlin

1942             Seine Familie bezieht ohne ihn eine Wohnung in der Löwestraße 16, Berlin O 34

15.4.1942     Verhaftung durch die Gestapo, mindestens bis zum 30.4.1942 wird er im Polizeipräsidium Berlin festgehalten (letztes bekanntes Lebenszeichen eine Postkarte, die auf diesen Tag datiert ist)

23.6.1942     Einlieferung in das KZ Mauthausen

25.6.1942     Ermordung im KZ Mauthausen, angeblich auf der Flucht erschossen

 

Matthias Giffhorn, Enkel von Hans Richard Stern

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