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Alf Skåra 1914 - 1944 Bearbeiten

Geboren 9.7.1914 in Egersund
Gestorben 21.12.1944 in Gusen

Biografie

Alf Skåra wurde am 9. Juli 1914 in Egersund geboren. Er machte die Ausbildung zum Friseur und heiratete im Jahr 1942 Bergit F. Østrem. Sie zogen in den Nachbarort Flekkefjord, wo er sich als Leiter des Flekkefjorder Fußballvereins sehr engagierte. Anfang 1942 versuchte die Besatzungsmacht mit Hilfe der norwegischen Nationalsozialisten, die Sportvereine zu nationalisieren. Dies war ein ideologischer Konflikt. Alf Skåra und andere Leiter der Sportvereine aus Flekkefjord boykottierten die Nazifizierung. Er wurde am 28. Februar verhaftet und musste für 14 Tage ins Gefängnis.

Im Süden Norwegens wurde Major Laudal die Schlüsselfigur des Widerstands. Er vereinte eine große Gruppe von Männern und Frauen, die bei einer erwarteten Invasion der Alliierten aus England einen deutschen Rückzug verhindern sollte. Alf Skåra involvierte sich in diese Arbeit. Auch in der Widerstandsarbeit der SOE (Special Operations Executive) in Flekkefjord nahm er teil. Diese Gruppe führte gewagte Operationen durch, die in mehreren Büchern und in einem Film geschildert werden.

Seine wichtigste Aufgabe war, dafür zu sorgen, dass die Alliierten von den Aktivitäten der Deutschen erfuhren. Als Agent des XU[1] erhielt er die Decknamen „der General“ und „LensmannsbetjentØdegaard“. Doch Anfang Dezember 1942 wurde die Organisation von Major Laudal aufgedeckt. Alf Skåra war unter den ersten, die von den Deutschen verhaftet wurden. Die Folter im Arkivet, dem Hauptsitz der Gestapo in Kristiansand, war gnadenlos. Nach sieben Wochen der Folter und Vernehmungen wurde er ins Häftlingslager Grini bei Oslo gebracht.

Im Juni 1943 wurde der erste norwegische Häftlingstransport ins KZ Natzweiler in Frankreich überstellt. Alle 71 Gefangenen dieses Transports stammten aus Sørlandet und wurden dort sogenannte „Nacht-und-Nebel“-Häftlinge. Alf Skåra war unter ihnen. In Natzweiler sollten sie sich mit einem Minimum an Essensrationen zu Tode arbeiten. Niemand durfte wissen, ob sie tot oder am Leben sind. Aber Alf hatte Glück. Die Offiziere mussten ihr Aussehen pflegen, und nicht zuletzt waren ihre Frauen an ihrer eigenen Haarpracht interessiert. So konnte Alf seinen Beruf als Friseur ausüben, und er bekam größere Essensrationen als seine Mithäftlinge. Konsequent teilte er seine Ration mit den Gefangenen aus Egersund oder Flekkefjord, die sehr krank und schwach waren. Anfang September 1944 wurden die Natzweiler-Häftlinge nach Dachau evakuiert. Alf wurde Mitte September nach Mauthausen und später nach Gusen überstellt. Dort starb er am 21. Dezember 1944.[2] 

In Norwegen wurden Denkmäler für diejenige errichtet, die ihr Leben im Kampf gegen den Nationalsozialismus geopfert haben. Alf Skåras Name wurde sowohl in ein Denkmal in Egersund, als auch in Flekkefjord eingraviert.

Alf Skaara jr. 

Alf Skaara Jr. ist der Sohn von Alf Skåra.

 

Aus dem Norwegischen von Lykke Larsen und Merethe Aagaard Jensen

 


[1] Anm. d. U.: Die XU war der größte Geheimdienst im besetzten Norwegen.

[2] Anm. d. Hg.: Die Angaben über das genaue Todesdatum von Alf Skåra weichen in verschiedenen Quellen voneinander ab. Mehrere norwegische Quellen nennen den 23. Dezember 1944 als Todestag, im Totenbuch des SS-Standortarztes Mauthausen für Gusen ist sein Tod am 21. Dezember 1944 eingetragen.

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