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Ola Kaare Sindre Hofmo 1905 - 1945 Bearbeiten

Geboren 16.4.1905 in Oslo
Gestorben 23.1.1945 in Gusen

Biografie

Ola Hofmo war von Beruf Journalist. Als im August 1940 die Zeitung Arbeideren, für die er tätig war, von den Deutschen verboten wurde, setzte er seine Arbeit als Redakteur in der illegalen Presse fort.

Ab Sommer 1941 musste er versteckt leben. Er wurde eine Schlüsselfigur des Widerstandes gegen die deutsche Besatzungsmacht. Im August 1942 kam es in Oslo in einer groß angelegten Razzia gegen die Widerstandsbewegung zu einem Feuergefecht, bei dem er verwundet und von den Deutschen verhaftet wurde. Nach einem Jahr Haft unter sehr strengen Bedingungen in einem Gefängnis in Oslo wurde er als „Nacht-und-Nebel“-Häftling ins Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Dort kam er am 10. September 1943 an, erhielt die Häftlingsnummer 5068 und blieb, bis das Lager im September 1944 evakuiert wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt im Konzentrationslager Dachau wurde er am 16. September 1944 ins Konzentrationslager Mauthausen überstellt, wo er die Häftlingsnummer 98246 erhielt. Am 5. November 1944 wurde er weiter ins Außenlager Gusen II gebracht.

Olas ältere Schwester, Solveig Hofmo Smedsrud, war im April 1942 unter dem Verdacht verhaftet worden, ihren Bruder versteckt zu haben. Über Grini, Ravensbrück und Auschwitz kam sie Anfang März 1945 ebenfalls nach Mauthausen. Am 17. März wurde Solveig Hofmo Smedsrud gemeinsam mit einer anderen Norwegerin, Gudbjørg Skaug, ins Lager Bergen-Belsen weitertransportiert. Gudbjørg wurde dort registriert, verschwand aber später. Solveig kam nie an und wurde nie wieder gefunden.

Ola Hofmo war von Natur aus ein ruhiger, nachdenklicher und hilfsbereiter Mensch.

Während der unmenschlichen Umstände, unter welchen die Häftlinge in der Gefangenschaft lebten, kamen diese Eigenschaften auch seinen Mithäftlingen zu Gute. Einer von ihnen beschrieb später, wie Ola versucht hatte, die Lage der schwächsten Mitgefangenen zu erleichtern. Wir zitieren aus dem Bericht, der nach dem Krieg erstellt wurde und darüber erzählt: „Es ist bitter, darüber nachzudenken, dass gerade er, der das Leben von so vielen anderen gerettet hatte, sein eigenes verlieren sollte, denn er war einer derer, auf die man am schwersten verzichten kann.“[1]

Ola kam am 23. Jänner 1945 in Gusen II ums Leben. Er hinterließ eine Ehefrau und zwei Kinder.

Per und Inger Hofmo

Per und Inger Hofmo sind Sohn und Tochter von Ola Kaare Sindre Hofmo.

 

Aus dem Norwegischen von Lykke Larsen und Merethe Aagaard Jensen



[1] Archiv des Norges Hjemmefrontmuseum (Norwegisches Widerstandsmuseum), 43 C, Box C, Sammlung Siggen Olsen, Bericht von Mogens Kielland.

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