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Walter Masetti 1910 - 1945 Bearbeiten

Geboren 13.3.1910 in Sala Bolognese
Gestorben 20.2.1945 in Gusen

Biografie

Walter Masetti wurde am 13. März 1910 in Sala Bolognese (BO) als Sohn von Olindo und Adele Merighi geboren. Er wohnte im Ortsteil San Vitale der Gemeinde Calderara di Reno. Drei Jahre Grundschule, Maurer.

Aufgrund seines Beitritts zum Partito Comunista Italiano (PCI, Kommunistische Partei Italiens) war er zwischen 1931 und 1942 im politischen Zentralregister eingetragen.

Er war das zweite von fünf Kindern einer sehr armen Familie von Tagelöhnern. Als Erwachsener nahm er an den geheimen Aktivitäten der zahlreichen Antifaschisten der Gegend teil, die zur Tarnung eine Abendschule für Zeichenunterricht organisiert hatten. Ziel dieser Treffen war es, die politische Situation zu diskutieren und die illegale L'Unità sowie die in Turin erscheinende Zeitung La stampa zu lesen.

Am 20. November 1930 wurde er zusammen mit rund fünfzig weiteren Antifaschisten in Calderara di Reno in Haft genommen. Sie wurden mit folgender Anklage vor das Sondergericht gestellt: Neugründung der PCI , subversive Propaganda und Hissen von roten Fahnen an den Häusern des Dorfs am 7. November, dem Jahrestag der sowjetischen Revolution. Er wurde im Zuge des Ermittlungsverfahrens am 30. Juni 1931 freigesprochen, wie der Großteil der Angeklagten. Man ließ ihn dennoch nicht frei und am 4. September schickte ihn die Kommission der Provinz für 5 Jahre in die Verbannung, die er im kleinen Dorf Castelmauro (CB) verbrachte. Am 1. Februar 1933 ließ man ihn im Zuge einer Amnestie anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des faschistischen Regimes frei.

Er wurde jedoch unmittelbar darauf zum Militärdienst gerufen. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Calderara di Reno zurück; er stand nach wie vor unter polizeilicher Überwachung. 1939 wurde er erneut zu den Waffen gerufen und zuerst nach Libyen und dann nach Istrien geschickt. Auch in dieser Zeit wurde er von der Polizei kontrolliert, zuletzt am 1. Februar 1942.

Er übersiedelte nach Bozen und wohnte dort gemeinsam mit seiner Ehefrau in der Via Torino 67. Er arbeitete im Lancia-Werk, wo er anfing, sich in der lokalen illegalen Bewegung zu betätigen, indem er den Kontakt zwischen den Arbeiterzellen und dem lokalen Büro des Comitato di Liberazione Nazionale (CLN, Komitee der nationalen Befreiung) herstellte.

Am 19. Dezember 1944 wurde er von der Gestapo zusammen mit anderen Partisanen und Mitgliedern des CLN verhaftet, was tatsächlich das Aus für das lokale Büro des Komitees bedeutete. Sie wurden für grausame Verhöre zum Armeekorps gebracht. Dann sperrte man sie in die Zellen des Lagers Bozen-Gries in der Via Resia, wo sich das Durchgangslager befand, das seit August jenes von Fossoli ersetzte.

Am 1. Februar 1945 wurde er zusammen mit sechs Kampfgenossen (Tulli Degasperi, Adolfo Beretta, Erminio Ferrari, Decio Fratini, Gerolamo Meneghini und Romeo Trevisan), von denen keiner überleben wird, und weiteren 500 politischen Häftlingen im letzten Zug, der den Brenner in Richtung der Nazi-Lager überquerte, nach Mauthausen deportiert.

Bei seiner Ankunft im österreichischen Lager wurde ihm die Häftlingsnummer 126278 zugewiesen. Danach kam er in das Außenlager Gusen, wo der 20. Februar 1945 als sein Todesdatum vermerkt wurde.

In der Via Resia in Bozen wurde ihm ein Kulturverein gewidmet und in Gusen wurde zu seinem Andenken ein Gedenkstein errichtet. In der Gemeinde Calderara di Reno wurde eine Straße nach ihm benannt und sein Name befindet sich neben jenen der anderen getöteten Partisanen der Gemeinde auf einer Stele vor dem Rathaus der Gemeinde. Auch auf dem Gemeindefriedhof sind Gedenksteine mit Fotografien aufgestellt.

Die Fotografie und der Name von Walter Masetti sind auch auf dem Partisanendenkmal in der Piazza Nettuno in Bologna vor dem Rathaus zu finden.

www.ciportanovia.it

 

Quelle:

www.ciportanovia.it – Ein Projekt der Sektion Bologna der A.N.E.D. und der gesetzgebenden Versammlung der Region Emilia-Romagna

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