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Piero Mario Garelli 1905 - 1945 Bearbeiten

Geboren 9.5.1905 in Mondovì
Gestorben 23.2.1945 in Gusen

Biografie

Piero Mario Garelli wurde 39 Jahre alt. Er wurde am 9. Mai 1905 in Mondovì in der Provinz Cunio geboren. Er war verheiratet und hatte einen Abschluss in Rechtswissenschaften. Von Beruf war er Rechtsanwalt. Nach dem 8. September schloss er sich den Partisanen der 3. Alpen-Division an, die im Val Casotto (in der Gegend von Cuneo) stationiert und aktiv war. Am 20. April 1944 wurde er von deutschen Soldaten in seiner Wohnung in Mondovì verhaftet. Piero Garelli wurde zuerst in der Haftanstalt in seinem Heimatort festgehalten. Dann verlegte man ihn in das Gefängnis Carceri Nuove in Turin und am 25. Mai wurde er schließlich in das Konzentrationslager Fossoli (Carpi, Modena) deportiert. Dann überstellte man ihn in das Lager von Bozen, von wo er am 5. August mit einem Transport nach Mauthausen gebracht wurde, wo er zwei Tage später ankam. In Mauthausen wurde er dem Außenlager Gusen zugeteilt, wo er am 23. Februar 1945 verstarb.

Brief an die Mutter und die Ehefrau Mariella vom Konzentrationslager Fossoli (Modena):

„Vom Konzentrationslager AT Fossoli (Modena), Schlafsaal Nr. 17/a

Rechtsanwalt Piero Garelli Nr. 1117

Liebste Mama und liebste Mariella,

auf dem Strohsack sitzend und mit dem sehr schweren Koffer auf den Knien, kann ich euch endlich schreiben. Wir sind am 25. dieses Monats am Abend hier angekommen und in unserem Schlafsaal sind wir ungefähr zu Hundert. Die anderen kommen aus Vicenza, dem Piemont und aus Rom; 5 sind aus Mondovì: Genio, Guido, ich, Bellino Vincenzo Via Beccaria Nr.2/a, Ravera Giovanni Via Fossano n. 4, 80 pro Saal. Wir schlafen in Stockbetten, Doppelliegen mit 4 Schlafplätzen. Strohsack und eine Decke. Man schläft gut, auch wenn sich Flöhe und Mücken (und ein paar Wanzen und Läuse) sich an uns erfreuen.

Briefe (und auch Pakete) sind zu adressieren an RA Piero Garelli Nr. 1117 Konzentrationslager AT Fossoli (Modena), Schlafsaal 17/a.

Im Gefängnis von Turin habe ich weder Uhr, Füllfeder, Schere, Rasierklingen, Schnürsenkel, Jod, Messer, Dosenöffner und noch viele andere Dinge nicht zurückbekommen. Sie sagten mir, ihr könntet alles dort oder im Kommando in der Via Roma abholen. Bitte kümmert euch darum. Von den knapp über £ 6700 habe ich £ 560 zurückbekommen. Den Rest bekomme ich kleinweise, und zwar jeweils 300 Lire pro Monat. Kommt nicht her: Sie würden euch nicht hereinlassen und von der Reise rate ich euch dringend ab.“

 

Igor Pizzirusso

INMSLI – Istituto Nazionale per la Storia del Movimento di Liberazione in Italia, Mailand

 

 

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