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Giovanni Manganelli 1915 - 1945 Bearbeiten

Geboren 28.12.1915 in San Giovanni in Persiceto
Gestorben 22.4.1945 in Gusen

Biografie

Giovanni Manganelli wurde am 28. Dezember 1915 als Sohn von Danio und Marcella Martini in San Giovanni in Persiceto (BO) geboren, wo er in der Via Pioppe 4 wohnte. Grundschulabschluss. Arbeiter. Ledig.

Er kämpfte im Bataillon „Marzocchi“ in der 63. Garibaldi-Brigade „Bolero“ in San Giovanni in Persiceto.

Er wurde am 5. Dezember 1944 in Amola (Gemeinde San Giovanni in Persiceto) gemeinsam mit dem Vater Danio und den Brüdern Augusto, Gino und Giorgio im Zuge der großen Razzia aufgegriffen, die in jenen Tagen in der Ebene rund um San Giovanni in Persiceto, Amola und Anzola dell'Emilia durchgeführt wurde. Mehrere Hundert Personen wurden zur Identifizierung durch Spione an einigen Sammelorten der Gegend wie die Kirche von Amola oder das Theater von Sant’Agata festgehalten. Anschließend wurden sie nach einem möglichen Aufenthalt in der Carabinieri-Kaserne in Persiceto nach Bologna zur Vernehmung durch die Gestapo in den Kommandositz in der Via Santa Chiara gebracht und im Untersuchungsgefängnis der Stadt inhaftiert.

Der Bruder Augusto erinnert sich an jene Ereignisse:

„Meine Brüder, mein Vater und ich wurden während der Razzia vom 5. Dezember 1944 in meinem Haus abgeholt. Meinen Bruder Gino und Gino Alberti brachten sie gleich weg (mein Bruder konnte fliehen), während wir bis Mittag im Haus eingesperrt waren. Dann brachten sie uns zum Bäcker in Amola und von dort zur Kirche. In der Sakristei nahmen sie uns alle Dokumente und die Brieftaschen ab und dann brachten sie uns mit einem Lastwagen zum Teatro Comunale in Sant’Agata Bolognese. Ich stand in der Reihe an, bis ich zu Hans kam und wurde dann zu denen geschickt, die festgehalten wurden. Wir mussten uns mit dem Gesicht zur Wand stellen und dann malte uns ein Deutscher mit einem Pinsel und weißer Farbe ein Kreuz auf den Rücken. Sie bewachten uns von der Bühne aus mit einem Maschinengewehr und Polizeihunden, die uns in die Beine bissen, sobald sich einer bewegte.“ (aus: Renato Bergonzini: La Resistenza a Bologna – Testimonianze e documenti, Band V (Bologna 1980), S. 777).

Ab dem 9. Dezember 1944 war er mit der Häftlingsnummer 12481 im Gefängnis des SS-Kommandos der Gestapo San Giovanni in Monte in Haft. Bei seiner Registrierung wurde vermerkt, dass er aus der „Sicherheitskammer“ kam, wie die Zellen des Gestapo-Kommandos genannt wurden.

Am 22. Dezember 1944 wurde er dem Transport von 100 Häftlingen ins Konzentrations- und Durchgangslager Bozen-Gries angeschlossen, von wo man ihn am 8. Jänner 1945 mit dem Transport von 483 Internierten, von denen 84 aus der Gruppe von Bologna stammten, nach Mauthausen deportierte.

Bei seiner Ankunft im österreichischen Lager am 11. Jänner 1945 erhielt er die Häftlingsnummer 115590 und wurde als Schutzhäftling eingestuft. Ausgewiesener Beruf: Bauer.

Er blieb bis zum 7. Februar 1945 in Quarantäne. Am darauffolgenden Tag wurde er in das Außenlager Gusen verlegt, wo er als Hilfsarbeiter der Waffenproduktion der Firma Steyr-Daimler-Puch AG eingesetzt war.

Als Datum seines Todes in Gusen wurde der 22. April 1945 vermerkt.

Die Kommission zur Anerkennung der Partisanen der Region Emilia-Romagna hat ihn als Partisan anerkannt. Sein operatives Wirken erstreckte sich vom 1. Jänner 1944 bis zur Befreiung.
 

www.ciportanovia.it

 

Quelle:

www.ciportanovia.it – Ein Projekt der Sektion Bologna der A.N.E.D. und der gesetzgebenden Versammlung der Region Emilia-Romagna

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